Die deutsche Sportfinanzierung ist ineffizient und verfehlt ihren Zweck
Die schlechte Leistung der deutschen Olympiamannschaft bei den Sommerspielen in Paris wird vom Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) auch auf unzureichende Sportförderung zurückgeführt. "Die deutsche Sportförderung ist ineffizient und erreicht ihr Ziel, die Elite-Sportarten nachhaltig zu stärken, nicht", sagt die IW-Ökonomin Melinda Fremerey.
Laut einer IW-Studie ist die Förderung von Elite-Sportarten in den letzten zehn Jahren in Echtzeit um 36 Prozent gestiegen, von 44 Millionen Euro auf 60 Millionen Euro, aber mit abnehmenden Erträgen. Deutschland belegte in Paris den zehnten Platz in der Medaillenwertung mit 12 Gold-, 13 Silber- und 8 Bronzemedaillen - das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung.
Laut der Studie haben die Bundeszuschüsse, die an Sportverbände pro Medaille gezahlt wurden, seit Rio 2016 fast verdoppelt. In Rio erhielt die Bundesregierung rund 2,2 Millionen Euro pro Medaille. Bei den Tokyo-Spielen lag diese Summe bei 3,2 Millionen Euro und in Paris bei 3,7 Millionen Euro.
Das Ziel der deutschen Sportförderung, wie von der IW-Ökonomin Melinda Fremerey beschrieben, ist es, die Elite-Sportarten nachhaltig zu stärken. Trotz eines 36-prozentigen Anstiegs der realen Ausgaben für die Elite-Sportförderung in den letzten zehn Jahren und erheblicher Erhöhungen der Bundeszuschüsse pro Medaille war die Leistung der deutschen Olympiamannschaft bei den Sommerspielen in Paris enttäuschend.