Die deutsche Automobilindustrie plädiert für höhere finanzielle Anreize für E-Fuel und Biokraftstoffe.
Die deutsche Automobilbranche drängt auf höhere staatliche Förderungen für synthetische Treibstoffe, sogenannte e-Fuels, und Biokraftstoffe. Diese Alternativen zu Benzin und Diesel sind "im Grunde genommen notwendig", um die CO2-Emissionen im Straßenverkehr zu senken und Klimaziele zu erreichen, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch betonte. Die Verwendung dieser Treibstoffe könnte dazu beitragen, die CO2-Emissionen bestehender Fahrzeuge zu reduzieren.
In Bezug auf neue Fahrzeuge betonen Deutschland und die EU die Förderung von Elektrofahrzeugen, die in naher Zukunft zu "beträchtlichen CO2-Reduktionen" beitragen werden, wie VDA-Präsidentin Hildegard Müller sagte. Allerdings fügte sie hinzu: "Das reicht nicht aus, denn es wird noch lange Zeit Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf deutschen Straßen geben." Der VDA geht davon aus, dass es noch etwa 40 Millionen Personenkraftwagen und Lastwagen mit Verbrennungsmotor auf deutschen Straßen geben wird.
Laut VDA sollten diese Fahrzeuge zunehmend auf alternative Treibstoffe umstellen, die mit Diesel und Benzin gemischt werden können. Eine Option sind Biokraftstoffe, die bereits verfügbar sind und aus Abfällen gewonnen werden können. Der Verband plädiert auch für eine erhebliche Erhöhung der gesetzlich festgelegten Quote für sogenannte e-Fuels und Wasserstoffantriebe.
Allerdings sind e-Fuels derzeit aufgrund ihres energiereichen Produktionsprozesses sehr teuer. Die Freie Demokratische Partei (FDP) setzt sich ebenfalls für die Einbeziehung von e-Fuels in neue Fahrzeuge ein. In der Europäischen Union wird ab 2035 keine neue Typgenehmigung für Personenkraftwagen mit Verbrennungsmotor mehr erteilt, aber die EU-Verordnung sieht die Möglichkeit einer neuen Kategorie von Personenkraftwagen vor, die nur mit synthetischen Treibstoffen fahren können.
Momentan hat Brüssel keine solche Fahrzeugkategorie vorgeschlagen, aber EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich dafür ausgesprochen. Kritiker schlagen vor, dass nur Schiffe und Flugzeuge e-Fuels verwenden sollten - im Gegensatz zu Autos, die auf Strom umstellen können.
Trotz der Förderung von Elektrofahrzeugen glaubt der Verband der Automobilindustrie (VDA), dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor noch bis 2030 auf deutschen Straßen vorherrschen werden und diese Fahrzeuge zunehmend auf alternative Treibstoffe wie Biokraftstoffe umstellen müssen. Auch die FDP setzt sich für die Einbeziehung von teuren e-Fuels in neue Fahrzeuge ein, obwohl sie aufgrund ihres energiereichen Produktionsprozesses noch nicht flächendeckend genutzt werden.