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Die CDU-Organisationen fordern eine grundlegende Reform der Bafög

Obwohl die Bundeswahlen noch weit entfernt scheinen, werden Programme bereits im Hintergrund entschieden. Ein Paper über neue Bildungsfinanzierung kommt von den Reihen der CDU.

Laut dem statistischen Bundesamt erhielten im Jahr 2023 insgesamt 635.600 Personen Förderung nach...
Laut dem statistischen Bundesamt erhielten im Jahr 2023 insgesamt 635.600 Personen Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG).

- Die CDU-Organisationen fordern eine grundlegende Reform der Bafög

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), die Junge Union (JU) und der Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) fordern eine grundlegende Reform des BAföG und der deutschen Bildungsfinanzierung. "Das Versprechen, dass Bildung Aufwärtsmobilität ermöglicht, versagt zunehmend aufgrund der finanziellen Mittel junger Menschen, und das wirtschaftliche Wachstumspotential gerät immer stärker unter Druck", heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier.

"Bildung in Deutschland ist unterfinanziert. Die unzureichende BAföG-Erhöhung durch die Ampelkoalition verschärft die soziale Ungleichheit", sagte Lukas Honemann, Bundesvorsitzender des RCDS, der Deutschen Presse-Agentur. Daher müsse die CDU Bildung und insbesondere die Bildungsfinanzierung zur Chefsache machen. "Ein Bildungsfonds statt 9,1 Prozent Zinsen auf den KfW-Kredit hilft bei Schwierigkeiten in der Bildungsfinanzierung in allen Situationen."

Das zweiseitige Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur in München vor und wird voraussichtlich zumindest teilweise in das Bundeswahlprogramm der CDU aufgenommen. Das Bundeswahlprogramm der CDU soll bis Anfang Januar abgeschlossen sein, sofern die Wahl wie geplant im kommenden September stattfindet.

Forderung nach ortsbezogenen Zulagen

Die Berufsausbildungsförderung benötige eine regelmäßige Anpassung der Standardbeiträge, heißt es in dem Papier. "Die großen regionalen Unterschiede in den Lebenskosten müssen durch eine ortsbezogene Zulage berücksichtigt werden." Obwohl die Inflation in den letzten Jahren hoch war, wurden die bedarfsorientierten Leistungen des BAföG seit 2022 nicht angepasst. Dies sowie steigende Lebenskosten führen dazu, dass immer weniger junge Menschen ein Studium finanzieren können.

Mindestens für das kommende Wintersemester hat die Ampelkoalition sowohl die Grundbedarfs- als auch die Wohnkostenpauschale für Studierende erhöht. Insgesamt ergibt sich damit eine Erhöhung von 812 auf 855 Euro. Die Erhöhung für Schülerinnen und Schüler trat am 1. August in Kraft.

Nationaler Bildungsfonds und mehr Stipendien

Darüber hinaus plädieren die drei Gruppen für die Einrichtung eines neuen nationalen Bildungsfonds. Dieser soll es allen Bürgern ermöglichen, die Finanzierung von Bildung während der beruflichen Ausbildung, eines Universitätsstudiums oder der Weiterbildung - unabhängig vom Einkommen oder Vermögen - zu gewährleisten. Allerdings müsse das Geld nach dem Studienabschluss vollständig zurückgezahlt werden.

Um die Finanzierungsoptionen zu verbessern, sollten zudem mehr Stipendien von staatlichen und privaten Institutionen vergeben werden, fordert das Papier. Die Stipendien sollten so unbürokratisch wie möglich sein und regelmäßig an die Inflationsrate angepasst werden. Das Papier nennt auch bessere Zinskonditionen für Studentenkredite als vierten Pfeiler. "Es muss insbesondere sichergestellt sein, dass Zinsen keine Existenzbedrohung für Studierende werden", heißt es.

"Mit der Forderung nach einem nationalen Bildungsfonds wollen MIT, JU und RCDS die Finanzierung von Bildung für alle Bürger unabhängig von Einkommen oder Vermögen sicherstellen", betonte Lukas Honemann weiter. "Adequate Stipendien und bessere Zinskonditionen für Studentenkredite sind ebenfalls entscheidend, um die Bildungsfinanzierung zu verbessern."

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