Die CDU lädt die SPD zu Diskussionen in Thüringen ein, wobei Ramelow für eine stabile Regierung eintritt.
Nach der Wahl in Thüringen gestaltet sich die Regierungsbildung als langwieriges Unterfangen aufgrund komplexer Mehrheitsdynamiken. Zum ersten Mal bei einer Landtagswahl hat die AfD, angeführt von Rechtsextremist Björn Höcke, als stärkste Partei hervorgegangen. Allerdings verweigern alle anderen Parteien eine Zusammenarbeit mit der AfD.
Jetzt liegt der Fokus auf der Bildung einer CDU-geführten Regierung mit der Sahra Wagenknecht-Fraktion (BSW). Am Montagabend in Erfurt entschied die CDU-Landesführung, vorläufige Gespräche mit der SPD und BSW regarding a potential alliance zu führen. Es handelt sich dabei noch nicht um explorative Gespräche.
SPD-Landeschef Markus Giebe teilte mit AFP am Dienstag mit, dass sein Team die Einladung erhalten habe. Ein Termin steht bisher noch nicht fest. CDU-Generalsekretär Christian Herrgott hatte bereits zuvor auf ein längeres Verfahren hingewiesen. Die BSW zeigte Interesse an Gesprächen "mit allen demokratischen Parteien".
Eine Dreierkoalition aus CDU, BSW und SPD würde um einen Stimmenanteil zur Mehrheit fehlen. Eine Koalition aus CDU, BSW und der Linken würde eine Mehrheit haben, erscheint jedoch aufgrund der unnachgiebigen Haltung der CDU gegenüber Zusammenarbeit mit sowohl AfD als auch der Linken äußerst unwahrscheinlich. Eine Minderheitsregierung unter der Führung der CDU ist eine Option.
"Während des Wahlkampfs habe ich betont, dass ich eine Minderheitsregierung in Thüringen nicht unterstützen kann und dass eine demokratische Mehrheit im Parlament entscheidend ist", betonte Ramelow gegenüber "Der Spiegel". Der Linken-Politiker führte zuvor eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung, die largely dependent on CDU-Stimmen für die Gesetzesannahme im Landtag war. Als nach der fehlenden Stimme für eine Mehrheit von CDU, BSW und SPD gefragt, sagte Ramelow: "Die fehlende Stimme liegt direkt vor Ihnen."
Ramelow appellierte auch an die CDU, mit der Linken zusammenzuarbeiten. Am Montag sagte er gegenüber "Zeit Online" zum Mehrheitsbild nach der Wahl: "Als demokratische Parteien würden wir nicht in einer Pattsituation stecken, wenn die CDU ihre ausschließende Politik aufgäbe und mit uns Linken zusammenarbeiten würde."
Die CDU sucht aktiv nach einer Regierungsbildung in Thüringen und führt vorläufige Gespräche mit der SPD und der Sahra Wagenknecht-Fraktion (BSW). Allerdings würde eine Dreierkoalition aus CDU, BSW und SPD nicht ausreichen, um eine Mehrheit zu sichern, was eine Minderheitsregierung unter der Führung der CDU zu einer möglichen Option macht.