Die Bundeswehr geht davon aus, dass sie für einen Einsatz im Roten Meer bereit ist
Deutschland erwägt, sich am Schutz der Fracht aus dem Roten Meer vor Angriffen der Huthi zu beteiligen. Das Verteidigungsministerium dementierte Berichte über unzureichende Fähigkeiten der Bundeswehr und listete zwei Schiffe auf, die eingesetzt werden könnten.
Die Bundesregierung erwägt den Beitritt der Bundeswehr zu einem von den USA geführten internationalen Militärbündnis zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums sagte, die Bundesmarine könne sich grundsätzlich für eine Unterstützung solcher Einsätze entscheiden. Regierungssprecher Steffen Herbestreit fügte hinzu, dass der US-Antrag noch weiter geprüft werde, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Soll sich die Bundeswehr beteiligen, muss der Bundestag hierfür eine Genehmigung erteilen.
Am vergangenen Montag kündigte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin eine „multinationale Sicherheitsinitiative“ zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer an. Austin sagte, Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen auf Handelsschiffe seien „eine internationale Herausforderung, die gemeinsames Handeln erfordert“.
Hebestreit sieht „schwerwiegende Auswirkungen“
Die Bundesregierung schließt sich dieser Einschätzung an. Herbestreit betonte, dass der Angriff der Huthi-Streitkräfte „eine große Bedrohung für die zivile Schifffahrt“ darstelle. „Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Sicherheit dieser Schiffe, was inakzeptabel ist.“ Herbestreit forderte die Houthis und ihre Verbündeten auf, den Angriff sofort zu stoppen.
Das Verteidigungsministerium hat Meldungen widerlegt, dass die Bundeswehr derzeit nicht in der Lage sei, Einsätze im Roten Meer zu unterstützen. Der Sprecher sagte, solche Berichte seien „falsch“. Er erwähnte die Fregatten Hamburg und Sachsen, die für die Anforderungen solcher Einsätze maßgeschneidert seien. Dazu gehören Bereiche wie Logistik, Führung und Aufklärung, und die Föderationsmarine wird über diese Fähigkeiten verfügen.
INTERNATIONALE ABSTIMMUNG
Der Sprecher fügte hinzu, dass die Marine bei Vorliegen eines „politischen Mandats“ die notwendigen Aufgaben übernehmen könne. Ein Sprecher des Außenministeriums sagte in Berlin, die Bundesregierung diskutiere „mit US-amerikanischen und europäischen Partnern darüber, wie diese Angriffe künftig verhindert werden können“. Derzeit wird intern geprüft, ob eine Teilnahme an internationalen Militäreinsätzen erfolgen soll.
Seit dem Krieg zwischen Israel und der palästinensischen Miliz Hamas hat die Huthi-Miliz im Jemen wiederholt Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert und Schiffe im Roten Meer angegriffen. Die islamistischen Huthi haben gedroht, jedes Schiff anzugreifen, das nach Israel fährt, es sei denn, dass mehr Nahrungsmittel und Medikamente in den Gazastreifen geliefert werden.
Experte: Bewaffnete Houthi-Schiffe „äußerst effektiv“
Unterdessen warnen Experten, dass es schwierig sein wird, wichtige Handelsrouten entlang der Arabischen Halbinsel zu sichern. „Kein Land oder keine Gruppe mit einer schwachen Luftwaffe kann Drohnen oder Anti-Schiffs-Raketen einsetzen, um Angriffe über große Entfernungen durchzuführen“, sagte Fabian Hinz vom Think Tank des International Institute for Strategic Studies (IISS). „Das ist eine neue Realität für die.“ Westen.“
Als weitere Waffe könnten die Houthis auch unbemannte Schiffe einsetzen. „Das verkompliziert die Situation erheblich“, sagte Dirk Siebels vom dänischen Risikobewertungsunternehmen Risk Intelligence. „Diese Boote haben sich in der Vergangenheit als sehr effektiv erwiesen.“
Das Rote Meer ist eine wichtige Schifffahrtsroute, über die bis zu 12 % des Welthandels abgewickelt werden. Jemen liegt in der Meerenge Bab el-Mandab zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden.
Lesen Sie auch:
- Bundeskabinett erwägt Kürzungen im Haushalt 2024
- Die Förderung von Elektrofahrzeugen endet abrupt
- Die Finanzierung von Elektrofahrzeugen endet am Sonntag um Mitternacht
- Nach Houthi-Angriff im Roten Meer: USA bilden Bündnis zum Schutz von Schiffen
Quelle: www.ntv.de