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Die Boxvereinigung liefert ein bizarres Spektakel voller Widersprüche.

Ich bin nur hier, um das Chaos zu beseitigen
Ich bin nur hier, um das Chaos zu beseitigen

Die Boxvereinigung liefert ein bizarres Spektakel voller Widersprüche.

Ein hitziger Geschlechterdisput entbrennt um die Boxerinnen Imane Khelif und Lin Yuting bei den Olympischen Spielen. Der umstrittene Boxverband IBA hat nun eine Pressekonferenz in Paris einberufen und sich damit selbst unter Druck gesetzt.

Mit einem bizarren Spektakel voller Widersprüche hat der umstrittene und suspendierte Boxweltverband IBA Öl ins Feuer des intensiven Geschlechterdisputs um zwei Boxerinnen bei den Olympischen Spielen gegossen und mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. "Wir haben wissenschaftliche Tests, die zeigen, dass sie männlich sind", behauptete IBA-Präsident Umar Kremlev während einer Medienrunde in Paris. Diese Tests hätten "sehr hohe Testosteronwerte" gezeigt, doch er könne nicht sagen, "ob es sich um Transgender-Fälle handelt oder nicht".

Ioannis Filippatos, ehemaliger Vorsitzender des medizinischen Ausschusses der IBA, erklärte: "Das Problem ist, dass wir zwei Bluttests mit männlichem Karyotyp haben. Das ist die Antwort des Labors." Die IBA konnte diese Ergebnisse nicht bekanntgeben, fügte IBA-Generalsekretär Chris Roberts hinzu. "Der IOC hat alle Informationen über die Tests erhalten. Die interessante Situation besteht darin, dass der IOC nichts damit gemacht hat." Selbst wenn ein solcher Test XY-Chromosomen zeigt, bedeutet dies nicht automatisch, dass die Person männlich ist. Es gibt auch XY-Frauen.

In einer Erklärung letzte Woche behauptete der Verband, dass bei der algerischen Imane Khelif und der Taiwanerin Lin Yuting keine Testosterontests durchgeführt wurden. Beide Boxerinnen wurden von IBA-Wettbewerben im Jahr 2023 ausgeschlossen, sind jedoch für die Teilnahme in Paris berechtigt, da der IOC erneut das Boxturnier organisiert. Khelif und Lin stehen beide im Halbfinale und haben bereits eine Medaille sicher.

"Eine Provokation von Thomas Bach"

"Der Inhalt und die Organisation der IBA-Pressekonferenz sagen alles über diese Organisation und ihre Glaubwürdigkeit", erklärte der IOC später. Zuvor hatte IOC-Sprecher Mark Adams über die Funktionäre des Verbandes gesagt: "Diese Leute sind nur in ihren eigenen Köpfen glaubwürdig." Was das Schreiben mit Informationen über die Tests betrifft, so habe der IOC nicht mit den wissenschaftlichen Standards der Analyse umgegangen, da es keine legitime Quelle sei. Der IOC erkennt die IBA nicht an und organisiert das Boxturnier bei den Olympischen Spielen erneut.

Die IBA lud Medienvertreter am Montag kurzfristig in den Salon des Miroirs im Herzen von Paris ein. Rund 100 Journalisten und etwa zwei Dutzend Kamerateams waren anwesend. Die Veranstaltung begann etwa eineinhalb Stunden verspätet und war von technischen Problemen und Unterbrechungen durch das Publikum geprägt. Es kam zu wiederholten tumultartigen Szenen.

Kremlev, der IBA-Chef mit Verbindungen zum Kreml, hielt einen 20-minütigen Monolog auf Russisch, in dem er den IOC und Präsident Thomas Bach scharf attackierte. "Ich bin nur hier, um das Chaos zu klären", sagte Kremlev, der laut und impulsiv sprach. "Ich möchte alle Boxer verteidigen und schützen." Die Tatsache, dass der IOC vor den Spielen keine eigenen Tests durchgeführt habe, obwohl er von der IBA informiert worden sei, sei "eine Provokation von Thomas Bach", sagte Kremlev. Er wetterte: "So zerstören wir den Sport."

"Ein Angriff auf die Menschenrechte"

Der IOC glaubt, dass das im Pass angegebene Geschlecht der entscheidende Faktor für die Teilnahme ist. Am Sonntag erläuterte IOC-Sprecher Adams, warum ein Geschlechtstest unzuverlässig ist und keine solide Grundlage bietet. Er sprach von einem "Angriff auf die Menschenrechte dieser weiblichen Athletinnen". Bach hatte am Samstag erklärt, dass es "nie einen Zweifel" daran gegeben habe, dass Khelif und Lin "Frauen" sind.

Der IOC ist, wie bereits vor drei Jahren in Tokio, für die Organisation des Boxturniers verantwortlich. Dies ist auf die Suspendierung des nun aufgelösten Internationalen Boxverbandes (IBA) im Jahr 2019 zurückzuführen. Die IBA wurde wegen Korruption, Führungsproblemen und unfairen Wettbewerbs kritisiert. Die aktuelle Führung unter Kremlev berichtete jedoch von "umfassenden Reformen".

Als Reaktion auf die Behauptungen der IBA über hohe Testosteronwerte und ein potenzielles männliches Karyotyp bei den Boxerinnen Imane Khelif und Lin Yuting bleibt der IOC stumm und handelt nicht auf der Grundlage der bereitgestellten Informationen, was seine mangelnde Anerkennung und Beteiligung an den Entscheidungen der IBA bestätigt.

Der IBA-Präsident, Umar Kremlev, beschuldigt den IOC-Präsidenten Thomas Bach der Provokation, indem er vor den Spielen keine eigenen Tests durchführt und dies als Versuch sieht, den Boxsport zu zerstören.

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