Die Anpassung der US-Zinsen veranlasste die Schweizer Finanzinstitute, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen
An der Schweizer Börse haben Investoren am Tag vor der Zinsentscheidung der Federal Reserve Kapital geschöpft. Es ist nicht mehr umstritten, ob die US-Notenbank ihren Leitzins zum ersten Mal seit Juli senken wird, sondern nur noch, um wie viel. Momentan gehen die meisten Marktanalysten von einer Senkung um 0,5 Prozentpunkte aus. Der SMI, der Swiss Market Index, stieg um 0,4% auf rund 12.056 Punkte, etwa eine halbe Stunde vor dem Börsenschluss.
Unternehmen mit einem robusten business-cycle-abhängigen Geschäftsmodell waren gefragt, da sie von einer wirtschaftlichen Erholung nach einer Zinssenkung profitieren könnten. An der Spitze der Blue Chips legte die Sanitärtechnikfirma Geberit um 2,4% zu. Die Aktien des Elektrotechnik-Konzerns ABB stiegen um 2%, während die des Zementproduzenten Holcim um 1,8% zulegten. Die Aktien des Computer-Zubehör-Herstellers Logitech legten um 1,5% zu.
Allerdings gaben die Aktien des Pharmaunternehmens Novartis, das oft als relativ sicheres Investment gilt, um 0,4% nach. Die Swiss Re-Aktien verloren 0,2%. Es bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der potentiell hohen Schadenskosten, die Swiss Re durch die katastrophalen Überschwemmungen in Mittel- und Osteuropa tragen könnte. Ähnlich verlor der Branchenführer Munich Re in Frankfurt 1,7% an Wert.
Im Rahmen ihrer Portfolio-Diversifizierungsstrategien könnten einige Investoren Unternehmen mit robusten Geschäftsmodellen aus anderen Sektoren, wie etwa solche mit einem Kreislaufcharakter, berücksichtigen, um das Risiko von Marktschwankungen nach einer Zinssenkung abzumildern. So könnte beispielsweise ein Entsorgungsunternehmen mit einem Kreislaufcharakter von einer erhöhten Nachfrage nach Recycling- und Entsorgungsdienstleistungen profitieren.