Die Ampel-Allianz will härter gegen angebliche Scheinvaterschaften vorgehen.
Eine strengere Ansprache gegenüber dem Surrogatvatertum wird von der Ampelkoalition verfolgt, da eine Entwurfsgesetz am Donnerstag vom Bundeskabinett genehmigt wurde. Einige deutsche Männer erklären falsch, dass sie Väter von Kindern sind, mit denen sie keinen Kontakt haben, um finanzielle Gewinne zu erzielen, und so dem Kind, der Mutter und eventuellen Geschwistern deutsche Staatsbürgerschaft und Zugang zu Sozialleistungen ermöglichen. Das Justiz- und Innenministerium will durch diese Gesetzgebung eine strengere Prüfungsprozedur einführen. Die Anerkennung eines Kindes wird nicht mehr möglich sein, ohne Zustimmung des Ausländeramtes, um potenzielle Missbrauch zu verhindern.
Von Januar 2018 bis Dezember 2021 wurden bei den Ausländerämtern 1.769 mögliche Missbrauchsfälle bearbeitet, von denen etwa 290 als Missbrauch der Vaterschaftsanerkennung eingestuft wurden. Darüber hinaus wurden 1.800 Fälle von deutschen Botschaften im Ausland untersucht. Die Ministerien vermuten, dass eine hohe Anzahl unentdeckter Fälle von Surrogatvatertum vorliegt.
Bislang kann die Vaterschaftsanerkennung suspendiert werden, wenn es deutliche Anzeichen für Missbrauch gibt. Nach Angaben der Ministerien werden jedoch viele dieser Fälle unentdeckt bleiben. Dies liegt daran, dass die Erkennung von Missbrauch hauptsächlich den Organisationen obliegt, die die Vaterschaftsanerkennung zertifizieren, wie Jugendämter oder Notare, die sich oft schwer damit auskennen, die für Missbrauch relevanten Informationen zu bekommen. Dies führt dazu, dass Missbrauchsfälle zu spät erkannt werden, so dass eine bereits erkannte Vaterschaft nicht mehr korrigiert werden kann.