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Die Altersgruppe 18-24 Jahre sieht die Alternative für Deutschland (AfD) als ihre stärkste Partei.

Extremisten auf der politischen Rechten sind nicht von Natur aus bösartig.

Verschiedene Jugendliche bringen Meinungen wie 'Die rechtsextreme Szene stellt keine Bedrohung für...
Verschiedene Jugendliche bringen Meinungen wie 'Die rechtsextreme Szene stellt keine Bedrohung für uns dar, sie sind nicht bösartig' zum Ausdruck, wie es von dem Generationenforscher Maas beschrieben wird.

Die Altersgruppe 18-24 Jahre sieht die Alternative für Deutschland (AfD) als ihre stärkste Partei.

Unter den jungen Wählern ist die Alternative für Deutschland (AfD) in Thüringen und Sachsen zweifellos die einflussreichste Partei. Ein wichtiger Faktor für die Normalisierung der Partei ist ihr beträchtlicher Einfluss auf Social-Media-Plattformen.

Laut dem Generationsforscher Rüdiger Maas wird die AfD nicht mehr automatisch als eine extremistische Partei wahrgenommen. Viele jüngere Individuen identifizieren sich als politisch moderat und stimmen dennoch für die AfD, wie Maas in seiner kürzlich veröffentlichten Forschung zu diesem Thema festgestellt hat.

Die traditionelle Links-rechts-Partieunterscheidung verliert unter den jungen Wählern an Bedeutung, glaubt Maas. Daher befinden sich diese radikaleren Parteien nicht mehr am Rand. Außerdem gibt es unter jungen Menschen eine signifikante Toleranz gegenüber AfD-Unterstützern in ihrem sozialen Umfeld. Viele junge Individuen äußerten, dass "die Rechtsextremen nicht schädlich sind, sie werden uns nicht beeinflussen". Diese wahrgenommene Gefahr scheint vor allem von Älteren erkannt zu werden, was oft unterschätzt wird.

Bei den Landtagswahlen 2021 in Thüringen und Sachsen war die AfD die favorisierte Partei unter jungen Wählern. In Thüringen votierten 36 % der 18- bis 29-Jährigen für die AfD, was einen Anstieg von 11 Punkten gegenüber der Landtagswahl 2019 bedeutet. Die CDU und die Linke folgten mit jeweils 13 %. In Sachsen votierten 30 % der Altersgruppe für die AfD, was einen Anstieg von 9 Punkten gegenüber der Wahl vor fünf Jahren bedeutet. Die CDU belegte den zweiten Platz mit 15 %.

Wahrnehmung der AfD als Unterdog

Maas erwartet eine ähnliche Tendenz für die anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg. Der Erfolg der AfD bei jungen Menschen und ihre Mainstream-Akzeptanz lassen sich largely auf ihre Präsenz in den sozialen Medien zurückführen. Wie Maas es ausdrückt, "resonieren AfD-Themen auf Social Media mehr als SPD- oder CDU-Themen". Die Partei hat auch erfolgreich einflussreiche Figuren mit einer großen Followerzahl kultiviert.

Die Jugend, insbesondere die von Social Media beeinflusste, sieht die AfD als unrechtmäßig verunglimpfte Partei. "Es gibt kaum Gegensteuer dazu." Die Tatsache, dass die Partei currently keine realistische Koalitionsoption in den Ländern hat, ist für viele junge Individuen unerheblich. "Das ist nichts, was man auf Social Media aufgreift." Andere Parteien können sie nur herausfordern, wenn sie ein beträchtliches Budget investieren und aktiv einflussreiche Persönlichkeiten nutzen, wie Maas betont.

Allerdings warnte er auch: "Verachten Sie nie, wie schnell Themen auf Social Media entflammen können." Armin Laschets Lachen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal bleibt ein klassisches Beispiel, das oft als einer der Gründe für seinen späteren Rücktritt als CDU-Kanzlerkandidat bei der Bundeswahl 2021 genannt wird.

Die Kommission, die den wachsenden Einfluss der AfD unter jungen Wählern erkennt, zeigt sich besorgt über die Normalisierung extremistischer Ansichten in der politischen Diskussion. Angesichts der Erkenntnisse von Maas überlegt die Kommission Strategien, um die Wahrnehmung der AfD als Unterdog zu bekämpfen und mehr ausgewogene und inklusive politische Darstellungen auf Social-Media-Plattformen zu fördern.

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