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Deutschland: Überschwemmungen und Zugverschmutzung

Starkregen in Teilen Deutschlands führte zu Überschwemmungen und Verkehrsbeeinträchtigungen. Besonders betroffen waren in der Nacht Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, aber auch die Bundesländer Bayern und Niedersachsen. Die Lage war beispielsweise im Karlsruher Gebiet besonders ernst,...

Deutschland: Überschwemmungen und Zugverschmutzung

Laut dem Landkreis Karlsruhe waren mehrere Orte von schweren Überschwemmungen betroffen. In Heidelsheim wurde die Bevölkerung in der Nacht über die Warn-App aufgefordert, Keller und Erdgeschoss zu verlassen und in höhere Stockwerke zu gehen. Die Gemeinde Gondelsheim beschrieb die Situation auf dem sozialen Netzwerk Facebook als "absolute Notfallsituation". In Bruchsal war das Gebiet um den Bahnhof am Mittwochmorgen überschwemmt, was zum Ausfall des Bahnverkehrs und teilweisen Stromausfällen führte.

Im Landkreis Karlsruhe wurden bis Mitternacht rund 500 Einsätze von Rettungskräften gemeldet, wie die Kreisverwaltung mitteilt. In Gondelsheim wurde ein Helfer beim Transport von Sandsäcken verletzt, es wurden keine weiteren Verletzungen gemeldet.

In Nordrhein-Westfalen gab es zahlreiche Einsatzstellen aufgrund von überfluteten Straßen und Kellern, darunter in Mönchengladbach und Oberhausen. In Wesel mussten Einsatzkräfte Poller auf einem Parkplatz entfernen, da es aufgrund der chaotischen Szenen an einem nahen See zu Panik unter den Badenden kam.

Umgestürzte Bäume und Blitzschläge verursachten weitere Schäden, die insbesondere Bahnreisende betrafen. In Bayern kam es bei Bad Endorf zu einer Kollision eines Eurocity-Zugs mit einem Baum, der auf die Gleise gestürzt war, wie die Bahn mitteilte. Die etwa 260 Menschen an Bord wurden evakuiert, und der betroffene Gleisabschnitt war für etwa fünf Stunden und 30 Minuten gesperrt.

In der niedersächsischen Stadt Augustfenn kam es ebenfalls zu einer Kollision eines Regionalexpresses mit einem Baum, wie die Polizei berichtete. Die rund 130 Passagiere mussten etwa drei Stunden im Zug ausharren, bevor sie gegen Mitternacht aussteigen konnten. Sie wurden dann in einer nahen Sporthalle versorgt.

In der nordrhein-westfälischen Stadt Hennef blieb eine S-Bahn stecken, da Äste in die Oberleitung geraten waren. Der Zug mit 200 bis 300 Passagieren musste evakuiert werden. Eine weitere S-Bahn wurde daneben positioniert, sodass die Passagiere über Rampen umsteigen konnten.

In der Gemeinde Linkenheim-Hochstetten im Landkreis Karlsruhe kam es nach Angaben der Feuerwehr zu einem Feuer in einem Mehrfamilienhaus durch einen Blitzschlag. Rund 80 Einsatzkräfte waren vor Ort, es wurde niemand verletzt. Auch in der nordrhein-westfälischen Stadt Grevenbroich gab es schwere Blitzschläge, wobei zwei Häuser betroffen waren. Das Feuer durch den Blitzschlag wurde schnell gelöscht.

Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) folgten die Stürme dem bisher heißesten Tag des Jahres. Die höchste Temperatur wurde am Dienstag mit 36,5 Grad Celsius in Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz gemessen. Der Wetterdienst berichtet, dass die Unwetterlage noch nicht vorbei ist und vor allem im Norden des Landes am Mittwoch starke Gewitter erwartet werden.

Obwohl die Evakuierten in Gondelsheim relativ ruhig blieben und keine Anzeichen von Wut zeigten, kämpften die regengetränkten Einsatzkräfte mit unvermindertem Einsatz, um Leben und Eigentum zu retten.

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