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Deutschland ist der größte Nettozahler der EU mit insgesamt 17 Mrd. EUR, so eine Studie

Laut einer Studie ist Deutschland der größte Nettozahler in die EU mit schätzungsweise 17...
Laut einer Studie ist Deutschland der größte Nettozahler in die EU mit schätzungsweise 17 Milliarden Euro.

Deutschland ist der größte Nettozahler der EU mit insgesamt 17 Mrd. EUR, so eine Studie

Deutschland bleibt, laut einer Studie, bei weitem der größte Nettozahler in die Europäische Union (EU). Letztes Jahr zahlte die größte Wirtschaftsmacht Europas 17,4 Milliarden Euro mehr in den EU-Topf ein, als sie erhielt, wie eine Untersuchung des Arbeitgeber-freundlichen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) ergab.

"Die deutsche Nettobeitrag ist fast doppelt so hoch wie der Beitrag der Franzosen, die den zweitgrößten Beitrag leisten", sagte Studienautor und IW-Ökonom Samina Sultan der Nachrichtenagentur Reuters. Die Nettoposition des westlichen Nachbarn lag somit bei rund neun Milliarden Euro. "Der größte Begünstigte ist jedoch Polen", sagte Sultan. "Im Jahr 2023 erhielt das Land rund acht Milliarden Euro mehr, als es beisteuerte." Es folgen Rumänien mit 6,0 Milliarden und Ungarn mit 4,6 Milliarden Euro.

Aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Lage hat sich die deutsche Nettoposition im Vergleich zum Jahr 2022, als sie bei 19,7 Milliarden Euro lag, verringert. "Und für das laufende Jahr ist eine weitere Schrumpfung des Beitrags zu erwarten, da keine Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung zu erkennen sind", sagte der IW-Experte. "Während der deutsche Beitrag schrumpft, nimmt der Nettobeitrag der Spanier und Portugiesen zu, da die Wirtschaft in diesen Ländern wächst - die finanziellen Belastungen verschieben sich."

Momentan wird eine Diskussion über den Beitritt der Ukraine und anderer Staaten aufgrund des russischen Angriffskriegs geführt. "Unsere Studie und frühere Ergebnisse zeigen jedoch, dass eine solche Erweiterung auch Reformen auf EU-Seite erfordern würde", sagte IW-Ökonom Sultan. Neben Reformen in den Entscheidungsprozessen der EU müsste auch der EU-Haushalt für eine solche Erweiterung vorbereitet werden." Die Studie zeigt, dass Mittel aus der Kohäsionspolitik oft verzögert abgerufen werden. Hier scheint eine Vereinfachung der Vergabevorschriften notwendig. "Darüber hinaus sollten diese Mittel im Falle einer Erweiterung wieder stärker auf die ärmsten Mitgliedstaaten konzentriert werden", sagte der IW-Experte.

Andere EU-Länder könnten Reformen umsetzen und ihre Haushalte anpassen müssen, um den potenziellen Anstieg der Mittel aufgrund einer möglichen Erweiterung der EU zu berücksichtigen, wie von dem IW-Ökonomen vorgeschlagen. Deutschland könnte trotz seiner Bedeutung als Significant Nettozahler einen reduzierten Beitrag sehen, wenn sich die wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert.

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