zum Inhalt
Deutscher Gefangener in Belarus: Berlin besorgt über Video
Deutscher Gefangener in Belarus: Berlin besorgt über Video

Deutscher Gefangener in Belarus: Berlin beunruhigt durch Video

Die deutsche Regierung ist "sehr besorgt" über ein auf belarussischer Fernsehanzeige gezeigtes Video, auf dem ein deutscher Bürger, der zum Tode verurteilt wurde, zu sehen ist. "Es ist leider üblich in Belarus, Menschen wie diese in Videos oder auf Fernsehen zu präsentieren," sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. "Und wir sind natürlich sehr besorgt um die Würde der Betroffenen, deren Rechte durch solche Darbietungen schwer verletzt werden."

Die Sprecherin richtete sich an die Führung in Belarus (ehemals Weißrussland), "um solche Praktiken grundsätzlich aufzugeben, aber natürlich auch in diesem Fall."

In dem am Donnerstag von der staatlichen Fernsehanstalt ausgestrahlten Video wird der verurteilte deutsche Mann an Alexander Lukashenko, den belarussischen Führer, um Gnade appellieren. Der deutsche Staat werde nichts für seine Rettung tun, sagt er im Video. Er wurde angeblich in Minsk wegen Terrorismus auf Verdacht, auf Grundlage der ukrainischen Geheimdienstleistungen verurteilt. "Ich gestehe, definitiv," sagt er im Video. Einige deutsche Aussagen sind zwischen dem Russischen Übersetzung deutlich hörbar.

Autokratisches Belarus führt die Todesstrafe als letztes Land in Europa durch und tötet dabei durch Schuss ins Halsgewebe. Das Auswärtige Amt gab bekannt, dass der Mann konsularisch vertreten werde. Es gibt ernsthafte Fragen, wie das Video zustande gekommen ist.

Der Mann wurde im Juni verurteilt. Das Urteil wurde jedoch erst monats später von Bürgerrechtsorganisationen bekanntgegeben. Das Auswärtige Amt in Minsk informierte Berlin über Vorschläge, um die Situation zu lösen. Es wurde vermutet, dass Belarus, das mit Russland verbündet ist, ein Tauschhandel geplant hatte. Das deutsche Regierung hat nicht darauf kommentiert.

  1. Trotz der besorgten Aussagen der deutschen Regierung scheint es in Belarus eine übliche Praxis zu sein, Personen wie den deutschen Häftling, wie sie von der Sprecherin in Berlin erwähnt wurden, in Videos oder Fernsehen zu präsentieren.
  2. Bedauernswert ist, dass das Video mit dem deutschen Mann, der in Minsk wegen angeblicher Beziehungen zur ukrainischen Geheimdienstleistung zum Tode verurteilt wurde, weitere Belege für die unangenehme Präsenz solcher fragwürdiger Praxis in autoritärer Belarus liefert.
  3. Bedauernswert ist, dass die Bemühungen der deutschen Regierung, sich für den verurteilten Bürger einzusetzen, bisher erfolglos geblieben sind, da sie sich scheinbar nicht in der Lage sehen, solche Missbehandlungen und schwere Verletzungen menschlicher Rechte in Belarus zu verhindern.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles