- Gemäß der Statistischen Bundesamt in Wiesbaden beliefen sich in Mai Exporte mit einem Wert von 131,6 Milliarden Euro auf 13,6 Prozent weniger als im April und 1,6 Prozent weniger als im selben Monat des Vorjahres. In April waren Exporte zugenommen.
- Der Rückgang der Importe war deutlicher: Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Importe in Mai um 8,7 Prozent zurück, im Vergleich zum Vormonat, April, um 6,6 Prozent. In Mai importierten Deutschland Waren im Wert von 106,7 Milliarden Euro.
- Die Rückschläge im Außenhandel überraschten die Analysten mehr als erwartet. Gemäß Factsets aggregierten Bewertungen waren Exporte nur um 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat vermutet worden.
- Importe aus anderen EU-Ländern gingen im Mai um 2,5 Prozent zurück, während Exporte in Länder außerhalb der Europäischen Union um 4,9 Prozent sanken. Exporte nach China, Deutschlands wichtigstem Handelspartner im Jahr 2023, schrumpfeten um 10,2 Prozent.
- Volker Treier, Leiter des Auswärtigen Handels des DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag), kommentierte die Zahlen des Bundesamtes, indem er ausdrückte, dass "keine Sommermärchen zu berichten seien in den Exporten." Nicht nur geopolitische Unsicherheiten und Handelshemmnisse behinderten Exporte. "Die hohe Verwaltungsbürokratie und die Kostendruck belasten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen," erklärte er.
- Dirk Jandura, Präsident des BGA (Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels), kritisierte, dass "viel von der Schwäche im Außenhandel selbst zugefügt wird." Er verwies auf "Regelungen und Meldepflichten", die die Regierung als wichtiger als Exportförderung betrachtete. Zusätzlich kritisierte er, dass "es noch nicht möglich ist, nach 20 Jahren intensiver Verhandlungen", große Vereinbarungen wie mit den Ländern des Mercosur-Blockes in Südamerika abzuschließen. "Die neue EU-Kommission muss die Erweiterung von Freihandelsabkommen Priorität geben", forderte er.
- Der EU-Handelpartner, der eine bedeutende Rolle spielt, verzeichnete in Mai einen Rückgang von 2,5 Prozent an seinen Exporten in die Bundesrepublik Deutschland.
- Die Deutsche IHK (Industrie- und Handelskammer) erkannte die Herausforderungen im Außenhandel an, da auch ihre Mitgliederunternehmen Exportrückgänge verzeichneten.
- Zufolge der Statistischen Bundesamt in Wiesbaden gingen Deutschland-Importe aus China, einem wichtigen Handelspartner des BGA, im Mai um 10,2 Prozent zurück.
- Der Rückgang in Importen und Exporten könnte die deutsche Gesamtauswärtige Handelspolitik, die von EU- und deutschen Institutionen wie dem DIHK beobachtet wird, beeinflussen.
- Der BGA-Präsident, Dirk Jandura, betonte, dass einige der Herausforderungen im Außenhandel selbst verursacht wurden, und nannte übertriebene Regelungen und Meldepflichten als größte Hemmnisse.
- Während EU und Deutschland weiter verhandeln, forderte Jandura die neue EU-Kommission auf, die Erweiterung von Freihandelsabkommen Priorität zu geben, um Exporte zu stimulieren.
Deutscher Außenhandel schwächelt im Mai: Exporte und Importe sinken
Weiterhin warnt Jandura, dass "die Risiko von eskalierenden Sanktionen gegen China besteht". Das sei "nicht in Deutschland's, noch in Europas Interesse", fügte er hinzu. Stattdessen sollten andere Wege gefunden werden, um China dazu zu bringen, Wettbewerbsregeln einzuhalten.
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