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Deutsche Spitzenpolitiker kommentieren die EU-Asylreform

Nach langem Ringen hat sich die EU auf eine Reform des Asylrechts geeinigt. Bundeskanzler Olaf Schulz und mehrere Kabinettsmitglieder lobten die Entscheidung, doch der Grünen-Chef kritisierte sie.

Außenministerin Annalena Berbock (Grüne): „Es ist dringend notwendig und längst überfällig.“.aussiedlerbote.de
Außenministerin Annalena Berbock (Grüne): „Es ist dringend notwendig und längst überfällig.“.aussiedlerbote.de

Lob, aber auch "schmerzhafte Punkte" - Deutsche Spitzenpolitiker kommentieren die EU-Asylreform

Die Asylbestimmungen in der EU werden deutlich verschärft. Nach jahrelangen Diskussionen haben sich Vertreter der EU-Länder und des Europaparlaments endlich auf den entsprechenden Gesetzestext geeinigt, wie die Gremien am Mittwoch mitteilten. Ziel ist es, die irreguläre Migration einzudämmen.

Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet von den Reformen Erleichterung für Deutschland. „Damit begrenzen wir die irreguläre Migration und entlasten besonders stark betroffene Länder, darunter auch Deutschland“, schrieb der SPD-Politiker am Mittwochmorgen auf der Online-Plattform X nach einem Durchbruch bei den Asylverhandlungen. Reform. Die Einigung sei eine „sehr wichtige Entscheidung“.

Ein ganz wichtiger Beschluss: Europa hat sich nach langen Diskussionen endlich auf ein gemeinsames europäisches Asylsystem geeinigt. Damit begrenzen wir die irreguläre Migration und entlasten die Staaten, die besonders stark betroffen sind - auch Deutschland.

— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) December 20, 2023

Nancy Fraser lobt EU-Asylreform

Auch Bundesinnenministerin Nancy Feather zeigt sich trotz Kritik von Flüchtlingsrechtsgruppen sehr zufrieden mit dem Deal. Laut einer Mitteilung des Sozialdemokratischen Ministeriums sagte die SPD-Politikerin: „Ich habe die ganze Nacht daran gearbeitet, die Zustimmung im Rat und im Parlament einzuholen und habe viele Gespräche geführt.“ Sie betonte: „Wenn wir die inneren Grenzen offen halten wollen.“ Europa, wir müssen unsere Außengrenzen schützen und normal funktionierende Verfahren umsetzen.“

Die Bundesregierung will das Sterben im Mittelmeer und die Gesetzlosigkeit und das Chaos an den EU-Außengrenzen beenden. Beides kann nur durch pragmatische europäische Lösungen erreicht werden. Daher seien künftig „strenge Kontrollen und Registrierungen“ an den EU-Außengrenzen notwendig. Wer wenig Hoffnung auf Schutz in der EU hat, muss ein verfassungsgemäßes Asylverfahren an der Außengrenze durchlaufen und bei Ablehnung von dort zurückgeschickt werden.

Berbock nennt Einigung „dringend notwendig“

Außenministerin Annalena Berbock nannte die Einigung „dringend notwendig und längst überfällig“. Angesichts der Bewegungsfreiheit in Europa brauche jeder in diesem Bereich solide Regeln, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch in Berlin. Gleichzeitig räumte sie ein, dass Deutschland nicht alle Bedenken überwinden könne.

Berbock betonte, dass die EU-Länder erstmals zur Solidarität verpflichtet seien und künftige Einwanderer über ganz Europa verteilt werden müssten. „Denn menschenunwürdige Zustände an den EU-Außengrenzen dürfen nicht das Gesicht sein, das Europa der Welt präsentiert.“

Christian Lindner sieht die richtigen Schritte

Das schreibt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).

Nouripour klagt über „Schmerzpunkte“

Der Vorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, kam zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen bezüglich einer Vereinbarung zur Reform des europäischen Asylsystems. Wie Außenministerin Annalena Berbock sieht auch Nouripour es positiv, dass Europa mit der Zuweisung von Migranten beginnt. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Berlin, dass die Gespräche voranschreiten.

„Es stellt sich heraus, dass es an vielen Stellen wunde Stellen gibt“, gibt Nouripour zu. „Wir sehen uns beispielsweise weiterhin kritisch mit den Pflichten der Außengrenzstaaten zur Umsetzung von Verfahren an ihren Grenzen.“ Die Grünen wollen, dass der Rat als Vertreter der EU-Länder stärker auf die Positionen des Europäischen Parlaments eingeht. Dies wird unter anderem durch die unterschiedlichen, meist sehr restriktiven Positionen anderer EU-Länder erschwert.

„Als Grüne Partei haben wir immer für konkrete Lösungen gekämpft, die Menschlichkeit mit Ordnung verbinden und unseren humanitären Bedürfnissen und Verpflichtungen und den großen Herausforderungen in unseren Gemeinden und Außengrenzen sowie unserer europäischen politischen Verantwortung gerecht werden“, sagte Nouri Poole . „Die aktuelle Situation an Europas Grenzen ist untragbar. So kann es nicht weitergehen.“ Deshalb bereiten sich die Grünen auf harte Verhandlungen über die Reform des europäischen Asylsystems vor.

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Quelle: www.stern.de

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