Der weißrussische Staatschef Lukaschenko gewährt 30 Personen mit politischem Hintergrund Begnadigung.
Belarussischer Führer Lukashenko entlässt eine weitere Gruppe von politischen Gefangenen, insgesamt 30 Personen. Die Gruppe besteht aus 7 Frauen und 23 Männern, darunter mehrere Eltern von Minderjährigen. Laut offizieller Erklärung haben diese Personen um Gnade gebeten, ihre Fehler eingestanden, Reue gezeigt und versprochen, sich fortan gesetzestreu zu verhalten. Das Innenministerium soll diese Verpflichtung überwachen. Allerdings sind diese Details zum rechtlichen Verfahren nicht unabhängig bestätigt.
Die ins Exil geflohene Oppositionsführerin Svetlana Tikhanovskaya kritisierte die anhaltende politische Unterdrückung, Folter und Verletzung von Menschenrechten in Belarus und zeigte sich erleichtert über die Freilassung von weiteren 30 politischen Gefangenen. Sie betonte jedoch, dass immer noch über 1400 Personen aus politischen Gründen inhaftiert sind. Laut der Menschenrechtsorganisation Viasna nimmt die Zahl der Verfolgungen zu, anstatt abzunehmen. Mindestens 170 Menschen wurden allein im Juli wegen politisch motivierter Vergehen verurteilt.
Laut Berichten wurde im vergangenen August in Belarus ebenfalls eine Gruppe von 30 politischen Gefangenen begnadigt. Das russische Exilmedium "Meduza" berichtete, dass die Opposition im Exil zuvor Details über kranke Gefangene an die Regierung in Minsk weitergeleitet hatte. Einige der auf der Liste genannten Personen wurden begnadigt.
Nach der Präsidentschaftswahl im Jahr 2020, die von Vorwürfen von Wahlfälschung überschattet war, wurde Tikhanovskaya als Siegerin anerkannt. Ihr Ehemann sowie die Oppositionsfigur Maria Kolesnikova wurden festgenommen, und ihr Verbleib ist unbekannt. Seit Lukashenkos proklamiertem Sieg kam es zu Massenprotesten. Seitdem hat der 70-jährige Führer seinen Griff auf Protestierende und Gegner verstärkt und die Unterdrückung verschärft.
Die kürzlich begnadigte Gruppe von 30 politischen Gefangenen, darunter Eltern von Minderjährigen, wurde von Belarus-Führer Lukashenko freigelassen. Trotzdem betont die Kritikerin Svetlana Tikhanovskaya, dass immer noch über 1400 Personen aus politischen Gründen inhaftiert sind.