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Der Vorsitzende der Sozialistischen Partei Esken bezeichnete Lindners Verhalten im Haushaltsstreit als "unangemessen"

Lindner wird erneut von Esken beschuldigt, die Regierung zu schädigen.
Lindner wird erneut von Esken beschuldigt, die Regierung zu schädigen.

Der Vorsitzende der Sozialistischen Partei Esken bezeichnete Lindners Verhalten im Haushaltsstreit als "unangemessen"

In einem Familienstreit hat SPD-Chefin Saskia Esken Bundesfinanzminister Christian Lindner vorgeworfen, die Ampelkoalition aus parteitaktischen Gründen zu schädigen. Lindner habe seine Kritik am Haushaltsentwurf öffentlich gemacht, anstatt zunächst mit Kanzler Olaf Scholz zu sprechen, sagte sie im ZDF-"Morgenmagazin". "Das ist unangemessen und dient seinem eigenen Profiling." Solche Aktionen schädigten erneut die Regierung, sagte sie.

Lindners Ministerium hatte vergangene Woche verfassungsrechtliche Bedenken von Experten zu Finanzierungsmethoden für den Haushalt 2025 veröffentlicht und Verhandlungen über den Haushalt gefordert. Am Sonntag sagte Lindner im ZDF-"Sommerinterview", dass er eine Lücke im Haushalt von rund "fünf Milliarden Euro" sehe.

Lindner habe wohl seine Sommerinterview-Vorbereitungen mit der Veröffentlichung der Bedenken zum Haushalt gemacht "statt mit der Regierung zu sprechen, statt mit dem Kanzler", sagte Esken. Die SPD-Chefin schloss jedoch eine Koalitionsauflösung aus: "In der Politik hat man Verantwortung für das Land und setzt sich zusammen und findet eine Lösung", sagte sie. "Und das werden wir tun."

Esken erwähnte im Interview mehrmals den 14. August als Frist, bis zu der auf Regierungsebene eine Einigung erzielt werden sollte. Bis dahin sollten Lindner, Scholz und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) eine Lösung finden "und dann den Haushaltsentwurf dem Parlament vorlegen". Der Haushaltsentwurf soll im September im Bundestag debattiert werden. Das Ziel ist nach wie vor, ihn bis Ende November zu beschließen.

Lindners Aktionen schädigten nach Eskens Worten weiterhin die Einheit und Geschlossenheit der Regierung, indem sie den traditionellen Prozess innerer Diskussionen vor öffentlichen Kritik untergraben. Die anhaltende Kontroverse um den Haushalt könnte potenziell zu erheblichen finanziellen Folgen führen und bestehende Schäden an der Regierung weiter verschlimmern.

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