Der Verfassungsschutz stellt eine zunehmende Zahl von Rechtsextremisten fest.
Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Deutschland hat angekündigt, dass die Zahl der Rechtsextremisten im Land zunimmt, mit der AfD als bedeutender Faktor. Dieser Trend wird weiter evaluiert.
Die Zunahme von Rechtsextremisten in Deutschland wird von Thomas Haldenwang, dem Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, auf verschiedene Randgruppen zurückgeführt. Das neueste Berichtswerk über dieses Thema, das in der nächsten Woche veröffentlicht werden soll, erwartet einen Anstieg an gewalttätigen Rechtsextremisten.
Im Jahr 2022 wurde die Zunahme von Rechtsextremisten hauptsächlich der AfD zugeschrieben, die zum ersten Mal im Verfassungsschutzbericht erwähnt wurde. Das Amt schätzt, dass rund 10.200 Mitglieder der AfD und ihrer Jugendorganisation mit Extrembewegungen in Verbindung stehen könnten. Die Partei und ihre Jugendorganisation kämpften zunächst gegen die Klassifizierung als Verdachtsfall, aber ihre rechtlichen Bemühungen waren im Mai vor dem Verwaltungsgericht Münster erfolglos.
Das Verfassungsschutzamt überprüft derzeit die AfD erneut. Ein Verdachtsfall muss periodisch überprüft werden, und es gibt drei mögliche Ergebnisse: der Verdacht ist unbegründet, und die Überwachung wird beendet; der Verdacht ist bestätigt, und der Betroffene wird als etablierter rechtsextremer Beobachtungsziel eingestuft; oder die Beweise sind noch nicht ausreichend, um zu bestimmen, ob der Mensch oder die Organisation ein etabliertes extremes Unternehmen ist, und weitere Untersuchungen sind notwendig.
Die Öffentlichkeit wird über das Ergebnis der Untersuchung unabhängig von Wahlterminen oder Ergebnissen informiert. Nach Haldenwang folgt das Amt seinem rechtlichen Auftrag und bleibt unabhängig von Wahlen.
Im März 2021 teilte das Amt mit, dass es die gesamte AfD als Verdachtsfall in Betracht gezogen hat. Seitdem ist es zu einer deutlichen Zunahme extremistischer Tendenzen innerhalb der Partei gekommen. In den ostdeutschen Bundesländern sind viele Parteimitglieder mit dem "solidarisch-patriotischen" Lager verbunden, geführt von Personen wie dem thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke.
In der Partei gibt es nur wenige Mitglieder, die sich gegen diese rechte Ideologie aussprechen. Diese antagonistische Einstellung wird in der Parteiprogrammatik nicht widerspiegelt. Allerdings haben Parteimitglieder Stellung genommen, die die Verfassung verletzen und die Menschenwürdegrundsätze missachten.
Fringe-Gruppen wie die Neue Rechte versuchen, früher tabuisierte Ideologien zu normalisieren. Ein Beispiel dafür war das rassistische Singen bei einer Party auf Sylt, wo eine Gruppe junger Menschen "Deutschland für Deutsche - Ausländer raus!" auf den Rhythmus des alten Hits "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino sangen. Ein Mann im Video scheint eine Gestenform anzuwenden, die an den Hitlergruß erinnert.
Die AfD erreichte 15,9 % bei der letzten Europawahl in Deutschland. Prominente AfD-Mitglieder wie Maximilian Krah und Petr Bystron haben aufmerksam gemacht, weil sie möglicherweise Verbindungen zu pro-russischen und chinesischen Netzwerken haben könnten.
Maximilian Krah ist wegen vorheriger umstrittener Aussagen über die Waffen-SS in Verdacht geraten. Seine AfD-Kollegen in der rechten Fraktion im Europäischen Parlament haben ihn vor der Wahl ausgeschlossen. Als die neu gewählten AfD-Abgeordneten ihre Positionen übernahmen, stimmten sie nicht zu, ihn in ihre Gruppe aufzunehmen.
Russland hat ein komplexes System von Agenten und Mechanismen entwickelt, um die deutsche Gesellschaft und politischen Entscheidungen zu beeinflussen. Um dies zu bekämpfen, werden Visum-Anträge von identifizierten russischen Operativen genau überprüft, und solche, die dem Inlandsgeheimdienst bekannt sind, erhalten kein Visum.
Im Vergangenen versuchte Russland, Beziehungen zu Politikern aufzubauen, um sie dazu zu bringen, Informationen zu sammeln und sie zu ermutigen, in der Parlament und den Medien russische Narrative zu fördern. Neueste Verdachtsmomente deuten darauf hin, dass diese Strategie eingesetzt werden könnte, um Politiker dazu zu bringen, der pro-russisch geförderten Website "Stimme Europas" zu unterstützen. Mehrere Staatsanwaltschaften untersuchen diese Angelegenheiten.
Auf ihrer Website sind Interviews mit Krah und Bystron erschienen. Anfang April berichtete die tschechische Zeitung "Denik N", dass Bystron möglicherweise Geld erhalten haben könnte. Bystron hat diese Vorwürfe stets bestritten. Krah hat ebenfalls bestritten, mit der "Stimme Europas" Fraktion zusammenzuarbeiten und keinen finanziellen Gewinn zu erzielen.