- Der Sozialistische Politiker Hartung starb: "Gut gemacht Thomas, es ist viel zu früh"...
Auf seiner Website ist der Wahlkampf für den 1. September in Thüringen noch zu sehen: Damals kandidierte der SPD-Politiker für seinen Wahlkreis in Weimar. "Ich appelliere an euch, geht wählen! Und bitte, wählt eine demokratische Partei! Jede Stimme für die rechtsextreme Höcke-Gruppe schadet Thüringens Ruf, aber auch jeder praktischen Politik. Ich verspreche euch, ich werde mich voll und ganz Weimar und Thüringen widmen." Dieses Versprechen konnte Thomas Hartung nicht halten. Mit nur 53 Jahren erlag er einem Krebsleiden, wie die SPD Thüringen am Dienstag bekanntgab.
Gesundheit, Bildung, Kultur und Integration lagen Thomas Hartung am Herzen. Beruflich war er als Chirurg tätig und diente regelmäßig als Bereitschaftsarzt. Auf seiner Homepage beschrieb er sich als begeisterter Gärtner, Bücherwurm und Katzenliebhaber: Er lebte mit insgesamt sechs Katzen, war Vegetarier und spendete zehn bis zwölf Prozent seines Einkommens an Organisationen wie NABU, Rotem Kreuz oder Amnesty International.
Zuerst im Neuen Forum, dann PDS, dann schließlich SPD...
Politisch ging es bei ihm eine lange Straße. Zum Zeitpunkt der Wende war der Thüringer im Neuen Forum aktiv, das später in die Grünen überging. Er blieb dort zwei Jahre. Von 2000 bis 2010 war er Mitglied der PDS, später die Linkspartei, bevor er 2010 zur SPD wechselte, für die er bis zuletzt aktiv blieb.
Seit 2004 ist er Mitglied im Weimarer Stadtrat. 2009 wurde er erstmals in den Thüringer Landtag gewählt. 2017 wurde er erneut gewählt, dieses Mal für die SPD. Nun wollte er am 1. September seine Wiederwahl im Weimarer Wahlkreis anstreben.
"Schockiert und unfassbar traurig" über den Tod von Thomas Hartung
"Ich bin schockiert und unfassbar traurig", sagt Georg Maier, Vorsitzender der SPD Thüringen. "Thomas Hartung war ein leidenschaftlicher Politiker mit Prinzipien - ein Sozialdemokrat durch und durch. Sein Verlust ist unfassbar schmerzlich."
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) äußerte ebenfalls sein Entsetzen über den Verlust: "Thomas Hartung war voller Leben, kämpfte mutig gegen den Krebs und nahm alle Behandlungen mit großer Stärke auf sich."
Politiker von den Grünen und der CDU kondolierten ebenfalls zum Tod von Hartung. "Ich habe Thomas Hartung im Sinn, wie wir uns auf der Seite der letzten Plenarsitzung über Krebs und alles drumherum unterhalten haben", sagt der CDU-Politiker Mike Mohring. "Trotz allem siegte seine Optimismus. Das ist, was ich in Erinnerung behalte." Mohring selbst musste vor fünf Jahren gegen Krebs kämpfen.
Madeleine Henfling von den Grünen schreibt auf X, "Ruhe in Frieden, Thomas, das ist zu früh..."
Obwohl seine politischen Zugehörigkeiten von der Neuen Forum zur SPD wechselten, blieb Thomas Hartung ein engagierter Vertreter seines Wahlkreises in Weimar, wie man bei seinem Wahlkampf im Jahr 2017 sehen konnte. Sein Engagement für Weimar erstreckte sich über die Politik hinaus, mit seiner Beteiligung im Stadtrat seit 2004.
Thüringens politische Landschaft wird den leidenschaftlichen und prinzipientreuen Politiker Thomas Hartung sicherlich vermissen, der in verschiedenen Parteien, darunter der SPD, tätig war, bevor er viel zu früh an Krebs verstarb.