Der Rechnungshof gibt eine Warnung über den Pensionsplan heraus.
Das Bundesrechnungshof hat Bedenken bezüglich der Rentenpläne der Regierung geäußert und behauptet, dass das Rentenpaket II zu erheblichen Anstiegen der Rentenversicherungsausgaben führen wird. Bis 2045 sollen die gesamten Rentenfondsausgaben 507 Milliarden Euro betragen, was einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg von 25 Milliarden Euro entspricht. Diese Kostenexplosion könnte zu einem signifikanten Anstieg der Beitragssätze führen.
Laut dem Bericht des Bundesrechnungshofs übersteigen die Kosten des Rentenpakets II die Leistungsausweitung des vergangenen Jahrzehnts. Der Hauptgrund für die steigenden Kosten ist der Plan der Regierung, den Rentenniveau bei 48 Prozent zu halten, was zu Rentenzahlungen führt, die bis 2045 um 6 Prozent höher sind als das aktuelle Gesetz.
Als Folge dieser zusätzlichen Ausgaben wird der Rentenbeitragssatz bis 2045 um mehr als vier Prozentpunkte steigen, wie der Bericht besagt. Die Schaffung der schuldenfinanzierten Generationenkapital, die ab 2036 jährlich rund 10 Milliarden Euro in die Rentenkasse einzahlen soll, bietet nur geringen Ausgleich. Die Beiträge werden um maximal 0,4 Prozentpunkte gesenkt. Der Beitragssatz wird 2045 bei 22,3 Prozent liegen, verglichen mit den aktuellen 18,6 Prozent.
Regierung: "Beitragserhöhung gerechtfertigt"
Das Arbeitsministerium bezeichnete die Erhöhung in einer Äußerung gegenüber "Der Spiegel" als gerechtfertigt. Der Bundesrechnungshof teilte jedoch nicht diese Meinung. Es besteht auch das Risiko von Wertverlusten durch das neue Generationenkapital, warnen die Prüfer. Die Bundesregierung wird bis 2045 weitere 366 Milliarden Euro für die Rentenkasse aufnehmen, was potenziell ihre Kreditwürdigkeit beeinflussen könnte, mahnen sie.
Der Bundesrechnungshof argumentiert, dass die Leistungen der Rentenkasse nicht für die langfristige Rentensicherung geopfert werden sollten. Das Rentenpaket II scheint jedoch in die entgegengesetzte Richtung zu gehen, meinen die Prüfer. Es begünstigt ältere und mittlere Generationen durch höhere Renten, während jüngere und zukünftige Generationen die Hauptlast tragen.
Der Bundestag wird das Rentenpaket Ende September in erster Lesung debattieren. Die Verzögerung bei der Entscheidungsfindung innerhalb der Ampelkoalition endete letzte Woche, als der FDP-Vorsitzende und Finanzminister Christian Lindner sagte, dass das Paket "verhandelt und konsensbereit" sei. Die SPD-Spitze hat kürzlich eine schnelle Entscheidung gefordert. Es gibt jedoch noch zahlreiche Kritiker innerhalb der FDP- und Grünen-Fraktionen. Daher wird das Paket auch als Test für den Einfluss von Lindner und Habeck innerhalb ihrer Parteien und Fraktionen betrachtet.
Die Rechtfertigung der Regierung für die Beitragserhöhung basiert largely auf dem Rentenpaket, das zu einem erheblichen Anstieg der Rentenversicherungsausgaben führen soll. Die Bedenken des Bundesrechnungshofs deuten darauf hin, dass das Rentenpaket möglicherweise Kompromisse bei den Leistungen der Rentenkasse für die langfristige Rentensicherung bedeutet.