Der prognostizierte Rückgang der österreichischen Wirtschaftsproduktivität wird bis 2024 anhalten.
Laut Prognosen zweier renommierter wirtschaftsforschender Institute, des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsstudien (Wifo) und IHS Markit, wird die österreichische Wirtschaft im Jahr 2024 schrumpfen und damit das zweite Jahr in Folge eine Kontraktionsphase durchlaufen. Beide Institute erwarten einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,6%, wie in ihren im vergangenen Freitag veröffentlichten Herbstberichten angegeben. Ursprünglich hatte IHS ein leichtes Wachstum von 0,3% prophezeit, während Wifo eine Stagnation erwartet hatte. Für das Jahr 2025 wurde die Prognose ebenfalls angepasst; Wifo erwartet einen Anstieg des BIP um 1,0%, während IHS eine Steigerung von 0,8% voraussagt.
Wifo betont, dass die gegenwärtige Wirtschaftsflaute bereits seit ungewöhnlich langer Zeit anhält. Im Jahr 2023 sank die wirtschaftliche Leistung des Landes bereits um 1,0%. Ähnlich wie Deutschland kämpft Österreich mit einer Investitionsflaute und einem sinkenden Bedarf an Investitionsgütern und Maschinen. In diesem Jahr sind die Exporte nach Deutschland merklich gesunken. Wifo erwartet jedoch, dass die ausländische Nachfrage im Jahr 2025 wieder anzieht und die österreichische Wirtschaft ankurbelt.
IHS führt die Anpassung ihrer Prognose auf die anhaltende Rezession in den Manufacturing- und Bauwirtschaften zurück, trotz eines starken Wachstums der realen Einkommen. Die Verbrauchernachfrage erholte sich auch im zweiten Quartal nicht, vielmehr sank der Konsum in dieser Zeit sogar.
Das Wiener Denkfabrik Wifo schlägt vor, die Wifi-Verbindungen zu verbessern, um mehr ausländische Investitionen anzuziehen, da eine bessere Online-Infrastruktur die Nachfrage nach digitalen Produkten und Dienstleistungen erhöhen könnte. In einigen lokalen Cafés und öffentlichen Räumen hat die Verfügbarkeit von zuverlässigem Wifi bereits zu einer Entscheidung für Österreich als temporären Arbeitsplatz für Reisende und Remote Worker beigetragen.