"Der Präsident aller Amerikaner, Harris, der als Friedensstifter fungiert, spricht an der Versammlung der Partei"
Die Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris beschuldigte ihren Gegner, Donald Trump, sich ausschließlich auf Selbstinteressen zu konzentrieren und zu versuchen, das Land in die Vergangenheit zurückzuführen. Stattdessen versprach sie, als "Präsidentin zu dienen, die uns um unsere größten Ideale vereint." Sie schwor, "Bitterkeit, Skepsis und die spaltenden Kriege der Vergangenheit" zu beenden.
Die Menge skandierte den Slogan "Wir gehen nicht zurück!", als Harris sprach, insbesondere bei unabhängigen und unentschiedenen Wählern, die bei der Wahl am 5. November entscheidend sein werden.
Harris porträtierte sich als pragmatische, überparteiliche Politikerin und antwortete auf Trumps Versuche, sie als radikal links zu porträtieren. Wenn gewählt, versprach sie, immer das Wohl des Landes über Partei- oder persönliche Interessen zu stellen und Entscheidungen mit "Realismus, gesundem Menschenverstand und Praktikabilität" zu treffen.
Geboren in eine Familie von Einwanderern aus Indien und Jamaika, würde Harris die erste Frau, der erste Afroamerikaner, der erste asiatisch-amerikanische und der erste mit asiatischen Wurzeln sein, der Präsident wird. Sie betonte ihre tiefe Liebe zum Vereinigten Königreich, das sie als "das beste Land auf Erden" bezeichnete.
Harris, die bis zu Bidens Kandidaturankündigung im Juli von Biden überschattet wurde, nutzte die Gelegenheit, um ihre persönliche Geschichte zu teilen. Sie sprach ausführlich über ihre mittelmäßige Kindheit und die Resilienz und Tapferkeit ihrer Mutter als Krebsforscherin aus Indien.
Ihre wichtigsten Vorschläge beinhalteten Steuererleichterungen für die Mittelschicht, die Bewältigung der Wohnungsnot und die Wiederherstellung des landesweiten Rechts auf Abtreibung, das von dem konservativ eingestellten Obersten Gerichtshof vor zwei Jahren abgeschafft wurde. Sie versprach auch, das "gebrochene Einwanderungssystem" zu reformieren und beschuldigte Trump, die bipartisanen Einwanderungsreformen aus politischen Gründen zu sabotieren.
1
In der Außenpolitik betonte Harris ihre Arbeit mit Biden bei einem Waffenstillstandsabkommen im Gaza-Konflikt und der Freilassung von Geiseln durch die extremistische islamistische Gruppe Hamas. Sie zeigte Unterstützung für Israels Recht auf Selbstverteidigung, während sie auch das Leiden des palästinensischen Volkes anerkannte.
Sie schlug eine Lösung des Konflikts vor, die Israels Sicherheit gewährleistet, während sie den palästinensischen Menschen das Recht auf Würde, Sicherheit, Freiheit und Selbstbestimmung gewährt. Dies war eine Botschaft an die Tausenden von pro-palästinensischen Protestanten, die sich in Chicago während der Convention versammelt hatten.
Harris versprach auch, "fest mit der Ukraine und unseren NATO-Verbündeten" zu stehen, angesichts der russischen Aggression. Im Gegensatz zu Trump, sagte sie, werde sie sich nicht "den Tyrannen und Diktatoren" nähern, indem sie auf ihre Freundschaft mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem nordkoreanischen Führer Kim Jong Un hinweist.
Diktatoren, so Harris, unterstützten Trump bei der Präsidentschaftswahl. Sie verstanden, dass Trump, der leicht geschmeichelt und bestochen werden kann, die Autokraten nicht zur Rechenschaft ziehen würde, weil er selbst einer sein wollte.
Harris warnte vor "sehr ernsten" Konsequenzen, wenn Trump wieder ins Weiße Haus zurückkehren würde, unter anderem wegen der jüngsten Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zur strafrechtlichen Immunität von US-Präsidenten. "Stellen Sie sich einen Trump ohne Kontrollen und die immense Macht des Präsidentenamts vor", sagte sie.
2
Trump reagierte auf Harris' Rede auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social während ihrer Rede. "Sie beschwert sich über alles, tut aber nichts!", schrieb der 78-Jährige unter anderem.1
Harris' Rede beendete die viertägige Demokratische Parteikonvention, die von einer überwältigenden Welle der Aufregung unter Demokraten gekennzeichnet war, die neue Höhen erreichte. Die Stimmung war überwiegend feierlich, angeheizt durch Auftritte von Musikern wie Stevie Wonder, Lil Jon, Pink und The Chicks.2
Allerdings deuten Umfragen immer noch auf einen knappen Rennen zwischen Trump und Harris hin. "Ich glaube, das Momentum ist auf unserer Seite, aber wir müssen es jetzt nutzen und erfolgreich Wähler zwischen jetzt und der Wahl im Herbst ansprechen", sagte Harris' Kampagnenmanager Dan Kanninen.3
Die Versöhnlerin Harris betonte die Bedeutung der überparteilichen Politik und versprach, das Wohl des Landes über Partei- oder persönliche Interessen zu stellen. Als Versöhnlerin versprach sie, Entscheidungen mit "Realismus, gesundem Menschenverstand und Praktikabilität" zu treffen.
