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Der Poltergeist Hrubesch will nichts von dem Abschied hören.

Der Poltergeist Hrubesch will nichts von dem Abschied hören.

Er kommt als Krisenmanager nach der WM-Katastrophe und lässt die deutschen Frauenfußballerinnen von einer olympischen Medaille träumen. Die DFB-Frauen können den Abgang von Horst Hrubesch nicht mehr goldenen, aber sie spielen um Bronze. Worauf es den Spielerinnen ankommt, darüber will ihr Trainer nicht zu viel sprechen.

Kein Aufhebens um seinen Abgang - und ein Eintrag in die Geschichtsbücher des DFB ist das Letzte, was Horst Hrubesch nach seinem letzten Spiel als Nationaltrainer braucht. "Historisch, was ist daran historisch?", schnappte der 73-Jährige, als gefragt wurde. "Es gibt auch Menschen, die an ihrem letzten Arbeitstag aufhören. Das ist kein Unterschied." Hrubesch wünscht sich natürlich eine Medaille im Bronzematch gegen die spanischen Weltmeisterinnen bei den Olympischen Spielen: "Es wäre wichtig für mich, wenn die Mädchen eine bekommen. Das wird schwer genug."

Und für sich selbst? "Ich habe schon eine", sagte Hrubesch vor dem Spiel am Freitag (15 Uhr/ZDF, Eurosport und im ntv.de-Liveticker) in Lyon. 2016 in Rio gewann er Silber mit den deutschen Männern - nach einer Finalniederlage gegen Brasilien im Elfmeterschießen. "Wir werden das Spiel ihm widmen. Wir wollen eine Medaille", sagte Stürmerin Klara Bühl.

Popp und Schüller drin - neuer Ausfall

Hrubesch kann gegen Spanien Kapitänin Alexandra Popp (Infektion) und Sturmspitze Lea Schüller (Patellasehnenentzündung) wiederbringen. Beide fehlten im Halbfinalspiel gegen die USA. "Alex ist fit. Sie wird direkt trainieren, kein Problem da", sagte der Cheftrainer vor der abschließenden Trainingseinheit. "Bei Lea haben wir gesehen, dass ein paar Tage Pause und Erholung reichen." Sogar Verteidigerin Marina Hegering sagt, sie sei einsatzbereit. Nur Mittelfeldspielerin Sydney Lohmann fehlt wegen einer Infektion.

Tatsächlich geht Hrubesch nach dem Bronzematch nicht in den Ruhestand: Sein Vertrag als Jugendkoordinator bei Hamburger SV läuft noch ein Jahr. "Das war von Anfang an so vereinbart, dass ich das bis zu den Olympischen Spielen mache. Der Nachfolger ist schon da, alles ist geklärt. Das ist eigentlich ein nahtloser Übergang", erklärte der frühere Kopfballmonster.

Christian Wück, der die U17-Männer-Weltmeisterschaft letzten Jahr führte, debütiert als Frauen-Cheftrainer am 25. Oktober im Londoner Wembley-Stadion gegen die Europameister England. In Frankreich sah er die Olympischen Spiele der Hrubesch-Mannschaft, hielt aber Distanz zur Mannschaft um Popp.

Es wird noch ein Gespräch mit dem 51-Jährigen, seinem Nachfolger und DFB-Offiziellen geben. Hrubesch kann mit der Kenntnis gehen, dass er die Frauenmannschaft nach der Pleite bei der WM in Australien zurück auf die Erfolgsspur gebracht hat.

Erfolg im Krisenmanagement?

Hrubeschs Amtszeit nach der Erkrankung von Nationaltrainer Martina Voss-Tecklenburg war zunächst Krisenmanagement, dann ein Rush durch die Nations League mit dem Olympia-Ticket als letzte Chance und die erfolgreiche Qualifikationsrunde für die EM 2025 in der Schweiz. Er klagte, "Ich habe nie etwas ausprobieren können."

Hrubesch hat mit seiner Mischung aus väterlicher Art, Erfahrung, Gelassenheit und klaren Leitplanken Mentalität und Resilienz zurück in die Nationalmannschaft gebracht. "Wir haben ein wirklich gutes Turnier gespielt, ein erfolgreiches", sagte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer nach der Halbfinalniederlage gegen die USA in der Verlängerung.

Bronze würde jetzt etwas zum Vorzeigen sein, um die Auswahl und den Sport weiter voranzutreiben. "Wir haben schon eine recht gute Situation im Frauenfußball in puncto Sichtbarkeit. Aber eine Medaille würde sicher einen Schub geben", sagte ehemalige Weltmeisterin Künzer. Der Wettbewerb ist stärker geworden, "Ich wünsche mir einfach, dass wir unseren Platz unter den Top-Nationen wieder sichern können."

Hrubesch will bei der EM 2025 Fan sein

Daher ist der Schluss, dass Wiegmann schnell weitere Entwicklung sicherstellen muss - nicht nur spielerisch. Die finale Schwäche ist chronisch, Athletik kann verbessert werden, und es fehlen vor allem bei Veteranen wie Popp oder Marina Hegering Personalalternativen, falls sie zurücktreten.**

Hrubesch wird all dies in Zukunft aus der Ferne beobachten. "Die Mädchen verdienen es, vor vollen Stadien zu spielen. Sie verkaufen sich auf eine Art, sie leben es auf eine andere Art. Das fasziniert mich immer", erklärte der 1980er Europameister.**

Seine zweite Amtszeit als Interimstrainer - er hatte bereits 2018 nach der Trennung von Steffi Jones übernommen und die deutsche Nationalmannschaft zur WM 2019 geführt - war "riesige Freude". "Ich bin froh, dass ich das nochmal machen konnte. Ich möchte einfach nur Danke sagen für wie sie mich aufgenommen haben, wie sie mich behandelt haben", sagte der passionierte Angler.**

Bei der EM wird er zusammen mit seiner Frau Angelika der größte Fan der Fußballspielerinnen sein. "Nächstes Jahr fahren wir nach Schweiz zur EM. Der Wohnmobil wird bereit sein - und wir werden auch Italien, Slowenien, Österreich besuchen", verriet Hrubesch "Sport Bild".**

Die DFB-Frauenmannschaft strebt unter der Führung von Horst Hrubesch eine Bronzemedaille im Spiel gegen die spanischen Weltmeisterinnen an, was ein bedeutender Erfolg für beide, die Mannschaft und Hrubesch selbst, wäre. Stürmerin Klara Bühl drückt ihre Entschlossenheit aus, eine Medaille für ihren abtretenden Trainer zu gewinnen.

Trotz seines Vertrags als Jugendkoordinator beim Hamburger SV, der noch ein Jahr läuft, hat Horst Hrubesch angedeutet, dass er die Europameisterschaft 2025 als Fan verfolgen wird. Dabei hat er seine Bewunderung für die Fähigkeit des Teams zum Ausdruck gebracht, sich sowohl auf als auch abseits des Platzes zu verkaufen.

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