Der pensionierte Claus Weselsky wird von Mario Reiß als neuer Führer der GDL überholt
"Der Zugverkehr hat sich für Passagiere jährlich verschlechtert", erklärte Reiß der 'Süddeutschen Zeitung'. "Um eine nennenswerte Verbesserung zu sehen, wäre es notwendig, die Bahn mindestens vier Jahre für umfassende Renovierungen stillzulegen." Passagiere müssten möglicherweise zahlreiche Zugausfälle über einen längeren Zeitraum hinweg ertragen.
Weselsky führt die 'GDL' seit 2008 und hat sich durch Streiks und klare Worte einen Namen als unermüdlicher Kämpfer für die Arbeiterrechte gemacht, wenn auch auf Kosten einiger Gegner. Die Zeitung 'Bild' bezeichnete ihn als Störenfried und 'Gefahr für die Öffentlichkeit'. Auch innerhalb des Gewerkschafts war Kritik an Weselskys Verhalten zu hören. Sein wichtigstes Projekt in diesem Jahr war der Kampf um die schrittweise Einführung einer 35-Stunden-Woche für seine Zugführer.
Reiß trat 2022 dem 'GDL'-Vorstand bei und sein Stellvertreter wird Lars Jedinat, der zuvor das Amt des stellvertretenden Bundesvorsitzenden innehatte.
Der GDL-Chef Weselsky hat sich trotz Kritik aus einigen Kreisen für die Arbeiterrechte eingesetzt. Reiß, das neue Mitglied im GDL-Vorstand, könnte eng mit dem GDL-Chef zusammenarbeiten müssen, um die Probleme im verschlechterten Zugverkehr anzugehen.