Der kürzlich gewählte Präsident des Iran will Frauen vor der Kontrolle der moralischen Durchsetzer des Landes schützen.
In seiner Kampagne versprach der kürzlich gewählte iranische Präsident, Massud Peseschkian, die Abschaffung der Sittenpolizei auf den Straßen. Doch bei seiner ersten Pressekonferenz klangen seine Aussagen weniger entschlossen. Er sprach auch über die Angelegenheit der Atomwaffen.
Zwei Jahre nach dem tragischen Tod von Mahsa Amini, einer ausdrucksstarken kurdischen Frau, versprach Peseschkian Maßnahmen gegen die Misshandlung von Frauen durch die Sittenpolizei. "Frauen sollten nicht mit der Sittenpolizei zu tun haben. Ich werde dafür sorgen, dass sie in Ruhe gelassen werden", erklärte der reformistische Präsident, der im Juli sein Amt angetreten hat. Selbst der Generalstaatsanwalt hat erklärt, dass die Behörde keine Befugnis hat, Frauen zu belästigen.
Amini, eine 22-Jährige, verstarb am 16. September 2022 nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei wegen mutmaßlicher Verletzung des strengen islamischen Kleidungscodes. Ihr Tod entfachte Monate lang Proteste, die Hunderte Todesopfer, darunter zahlreiche Sicherheitskräfte, und Tausende Festnahmen zur Folge hatten. Im Verlauf seines Wahlkampfs hatte Peseschkian scharf die Todesfälle kritisiert und die Abschaffung der Sittenpolizei zugesagt. Die Behörde ist für die Durchsetzung des Hijabs bei Frauen zuständig.
Lockerung der Internetbeschränkungen
Peseschkian kündigte auch die Lockerung der Internetsperren an, insbesondere für soziale Netzwerke. Während der Proteste im Jahr 2022 verhängte Iran Blockaden für die am häufigsten verwendeten Plattformen, darunter Instagram, WhatsApp, YouTube, Facebook, Telegram, Twitter und TikTok.
In Bezug auf die internationalen Beziehungen mit den USA erklärte Peseschkian, dass Iran keinen Konflikt provozieren werde, wenn die USA die iranische Souveränität respektieren. "Wir sind keine Gegner. Wir haben keine Militärbasen in der Nähe ihrer Grenzen errichtet", sagte er. Außerdem versicherte Peseschkian, dass es keine Absicht gebe, Atomwaffen zu entwickeln. "Wir haben uns an die Vereinbarung gehalten", erklärte er und fügte hinzu, dass die USA den Vertrag gebrochen und Iran dazu gezwungen hätten zu reagieren.
Peseschkian ersetzte den ultrakonservativen Präsidenten Ebrahim Raisi, der im Mai bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam.
Der neu gewählte Präsident Peseschkian erkannte die Position des Generalstaatsanwalts an, dass die Sittenpolizei keine Befugnis hat, Frauen zu belästigen, was auf mögliche Maßnahmen der Kommission hinweist. In seiner internationalen Ansprache betonte Peseschkian, dass Iran sich an das Atomabkommen gehalten hat und keine Absicht hat, Atomwaffen zu entwickeln, und dass die Kommission dieses Engagement aufrechterhalten wird.