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Der japanische Käfer ist hier - eine Bedrohung für einheimische Pflanzen

Bitte verwechseln Sie den Japanischen Käfer, wie im Bild dargestellt, nicht mit dem June-Käfer.
Bitte verwechseln Sie den Japanischen Käfer, wie im Bild dargestellt, nicht mit dem June-Käfer.

Der japanische Käfer ist hier - eine Bedrohung für einheimische Pflanzen

Japanische Marienkäfer sind etwa einen Zentimeter lang, haben graubraune Körper und beigefarbene Haare an den Seiten. Zum ersten Mal sind lebende Tiere dieser Art in Deutschland aufgetaucht. Ihr Erscheinen ist jedoch alles andere als willkommen.

Nachdem sie sich bereits in Nachbarländern wie Italien oder der Schweiz niedergelassen haben, ist der Japanische Marienkäfer nun auch in Deutschland aufgetaucht.

Landwirte sind besonders besorgt über seine Ausbreitung. "Es ist gefährlich für Kulturpflanzen und greift verschiedene Pflanzen an", erklärt Dr. Laura Breitkreuz, Expertin für Biodiversität und Insektenforschung beim Deutschen Naturschutzring. "Gerade diese Vielfalt in der Nahrungswahl macht es gefährlich."

Tatsächlich ist der Japanische Marienkäfer nicht wählerisch: Über 300 verschiedene Pflanzenarten in diesem Land stehen auf seinem Speiseplan: Obstbäume, Weinreben - sogar Rosen.

Bedrohung für Ernten und Natur

Die ersten deutschen Funde sind besonders besorgniserregend, da diese eingeführten Insekten hier kaum kontrollierbar sind. Die lokale Natur kann ihnen nicht allein entgegenwirken. "In Europa, im Gegensatz zu seinem Heimatland Japan, gibt es keine bekannten Fressfeinde, wodurch es sich hier sehr schnell ausbreitet", verrät Breitkreuz. Japanische Marienkäfer könnten somit ungehindert Plantagen und Kulturland verwüsten und erhebliche Ernteschäden verursachen.

Jetzt ist es wichtig, wachsam zu bleiben und nach weiteren Funden Ausschau zu halten, erklärt der Experte. "Wenn wir nun auf eine frühe Detektion achten, können wir eine Ausbreitung in Deutschland verhindern oder zumindest deutlich verlangsamen."

Was bei Sichtungen zu tun ist

Momentan sind deutsche Funde des Japanischen Marienkäfers auf isolierte Regionen im Süden des Landes beschränkt. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass sie auch anderswo auftauchen könnten. Daher werden die Einwohner gebeten, ebenfalls ein Auge darauf zu haben und verdächtige Marienkäfer zu melden. "Es ist wichtig, einen Fund direkt an die lokale Pflanzenschutzbehörde des Bundeslandes zu melden", rät Breitkreuz.

Außerdem gibt es Online-Plattformen, auf denen die Community helfen kann, Insekten korrekt zu identifizieren. Wenn eines der gefräßigen Geschöpfe im eigenen Garten erscheint, damit es gefangen werden kann, rät der Experte folgendes: "Wenn es wirklich ein Japanischer Marienkäfer ist, sollte er in einem Glas aufbewahrt und eventuell der Pflanzenschutzbehörde zur Verfügung gestellt werden."

Kein Grund zur Panik - noch nicht

Der Japanische Marienkäfer ist eine potenzielle Bedrohung für Farmer und ihre Ernten. Es ist auch unklar, welche Pflanzen er hier in der Natur befallen könnte. Doch es besteht noch kein Grund zur Panik. Bisher gibt es nur zwei bestätigte Funde im Süden, in der Nähe von Freiburg und im Landkreis Ludwigsburg bei Stuttgart.

In der Zwischenzeit gibt es allgemeine Tipps, wie jeder sich auf invasive Insekten vorbereiten kann. Zum Beispiel im eigenen Garten: "Es ist wichtig, hier regelmäßig die eigenen Pflanzen genau zu untersuchen, um mögliche Befälle so früh wie möglich zu erkennen und zu melden."

Da bestätigte Funde in Deutschland noch sehr selten sind, ist es wichtig, Verwechslungen zu vermeiden. Dies betont auch der Experte Breitkreuz. "Es wäre bedauerlich, wenn ähnliche aussehende einheimische Marienkäfer wie der Gartenstecher oder der Kleine Eichenkäfer nun gesammelt und getötet würden und damit ihre Population dezimiert würde." Daher ist es wichtig, sich genau über das Aussehen des Japanischen Marienkäfers zu informieren, bevor man handelt.

Als Reaktion auf das Erscheinen von Japanischen Marienkäfern in Deutschland rufen die Landwirtschaftsbehörden zur Wachsamkeit und Meldung von Sichtungen an die lokale Pflanzenschutzbehörde auf. Ohne bekannte Fressfeinde in Europa könnte der Japanische Marienkäfer ungehindert verbreitet werden, was die Beratung von Experten wie Dr. Laura Breitkreuz zu Strategien für die frühzeitige Detektion erfordert.

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