Der Druck auf die israelische Regierung, die Feindseligkeiten gegen die Hamas zu beenden, wächst.
Ein anonymes Mitglied der Delegation brachte Vorwürfe vor, dass der israelische Premierminister Netanjahu darauf bestand, die Kontrolle über den Philadelphi-Korridor, eine umstrittene Region an der Grenze zwischen Gaza und Ägypten, während der Friedensverhandlungen aufrechtzuerhalten. Ein hochrangiger US-Beamter, der Blinken begleitete, argumentierte, dass solche extremen Aussagen die Erreichung einer Feuerpause behindern würden.
Blinken begann seine Reise nach Ägypten am Dienstag, wo er Diskussionen mit Präsident al-Sisi führte, der vor einer Eskalation der Gewalt warnte. Diskussionen, die am Freitag in Doha ausgesetzt worden waren, sollten Ende der Woche in Kairo wieder aufgenommen werden. Nach Kairo ging Blinken nach Doha. In Doha äußerte Blinken Bedenken, dass die Zeit für eine Einigung knapp werde, und betonte die Unwilligkeit der USA, eine "dauerhafte" israelische Besetzung des Gazastreifens zu dulden.
In Katar führte Blinken Gespräche mit seinem qatarischen Amtskollegen, wie Doha-Berichte melden, mit dem Schwerpunkt auf gemeinsamen Vermittlungsbemühungen, um den Konflikt zu beenden. Leider konnte Blinken aufgrund von Gesundheitsproblemen nicht mit dem qatarischen Emir Sheikh Tamim bin Hamad al-Thani zusammenkommen; stattdessen werden sie per Telefon sprechen.
Die USA haben kürzlich einen neuen Kompromissvorschlag für die Konfliktparteien unterbreitet, der in einer gemeinsamen Erklärung der Vermittler, darunter die USA, Ägypten und Katar, erwähnt wurde. Laut der Erklärung gelang es dem Vorschlag, die verbliebenen Lücken zu überbrücken.
Nach Gesprächen mit Netanjahu betonte Blinken, dass der israelische Premierminister dem Kompromissvorschlag während eines produktiven Treffens zugestimmt habe. Allerdings liegt die Verantwortung nun bei Hamas, die Vereinbarung anzunehmen.
Im Gegensatz dazu suggerierte Präsident Biden, dass Hamas sich von einem Deal mit Israel distanziere. "Israel behauptet, eine Lösung gefunden zu haben (...) Hamas zieht sich nun zurück", sagte Biden.
Hamas wies diese Behauptungen als irreführend zurück und betonte, dass solche Behauptungen Israel grünes Licht geben, den Konflikt fortzusetzen. In Wahrheit strebt Hamas eine Feuerpause an.
Die Dringlichkeit einer Einigung wurde durch die Wiederauffindung von sechs toten israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen betont. Die Leichen der genannten Israelis, die zuvor für tot gehalten wurden, wurden in Khan Yunis gefunden, wie die israelische Armee mitteilte.
Die Familien der noch in Gaza gefangenen Personen forderten die israelische Regierung auf, die Rückkehr ihrer Angehörigen als Teil einer Friedensvereinbarung mit Hamas zu sichern. Die israelische Regierung wurde von der Familieforum aufgefordert, alles Erforderliche zu tun, um eine solche Vereinbarung zu verhandeln.
Der Konflikt im Gazastreifen entstand aus einem massiven Angriff von Hamas auf Israel am 7. Oktober. Laut israelischen Berichten wurden 1199 Menschen getötet und 251 Personen entführt und in den Gazastreifen gebracht. Seitdem hat Israel umfangreiche Militäroperationen im Gazastreifen durchgeführt. Laut Daten des von Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums (nicht verifizierbar) sind bisher über 40.100 Menschen gestorben.
Seit Beginn des Gazastreifen-Konflikts haben sich die Auseinandersetzungen zwischen der pro-iranischen Hisbollah in Libanon und der israelischen Armee deutlich verschärft. Hisbollah hat Israel seit zehn Monaten fast täglich aus Libanon beschossen. Israel antwortet mit Angriffen auf Hisbollah-Ziele in Libanon.
Am Mittwochmorgen meldete das libanesische Gesundheitsministerium einen Todesfall und 19 Verletzte durch israelische Angriffe im Osten des Landes. Die Umstände der Todesfälle bleiben unklar - ob es sich um Kämpfer oder Zivilisten handelt. Am Vortag meldete das libanesische Gesundheitsministerium vier Todesfälle durch israelische Angriffe.
Die US-Regierung unter Führung von Außenminister Antony Blinken ist aktiv an der Vermittlung von Friedensgesprächen zwischen Israel und Hamas beteiligt. Die Regierung von Katar hat ebenfalls eine wichtige Rolle in diesen Bemühungen gespielt, wobei Blinken Gespräche in Doha führte.
Nach der Freigabe der Leichen von sechs toten israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen forderten die Familien der noch gefangenen Personen die israelische Regierung unter der Führung von Premierminister Netanjahu auf, ihre Rückkehr als Teil einer Friedensvereinbarung zu sichern.