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Der deutsche Bundestag beschließt ein neues Düngemittelgesetz.

Der Deutsche Bundestag hat die seit langem diskutierte Änderung des Düngemittelgesetzes beschlossen. Die Gesetzgebung wurde am Donnerstagabend sowohl von den Fraktionen der Ampel als auch der Linkspartei unterstützt. Die Landwirte müssen nun den Einsatz von Düngemitteln genauer verfolgen, um...

Landwirtschaft
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Der deutsche Bundestag beschließt ein neues Düngemittelgesetz.

Die neue Gesetzgebung soll die hohen Strafen der EU-Kommission abschrecken. Seit Jahren ist Deutschland in Brüssel ein Anliegen wegen der intensiven Verunreinigung von Grundwasser mit Stickstoffdüngern in verschiedenen Gebieten. Seit 2012 drängte die Kommission auf strengere Regeln, insbesondere in Regionen mit intensiver Tierhaltung oder Gemüseanbau.

Im Jahr 2018 verurteilte das Europäische Gerichtshof Deutschland wegen des Verstoßes gegen die Stickstoffdünger-Richtlinie und drohte mit umfangreichen Strafen. Seitdem hat die Bundesregierung strengere Maßnahmen erlassen, wie längere Verbote, in denen keine Düngung erlaubt ist, ein Verbot von Düngern für gefrorenes Boden und die Umklassifizierung stark verschmutzter Gebiete.

Im Juni des letzten Jahres verzögerte die Kommission ihren Fall, nachdem der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) weitere Änderungen am Düngemittelgesetz vornahm. Gemäß der Vorliebe des Ministers sollte das Gesetz 2023 in Kraft treten. Aber die Landwirtschaftsbranche zeigte Unzufriedenheit mit den engeren Regeln. Die parlamentarische Diskussion dauerte Monate.

Die Fraktion der SPD behauptete, ein "günstiges Gleichgewicht" zwischen öffentlichem Wohl und den Interessen der Landwirte erreicht zu haben. Um den Prinzip der Verschuldensprinzip zu stärken, sollen beispielsweise die Düngemethoden von Einzelhöfen untersucht werden. Zugleich wurden Vereinfachungen vorgeschlagen, wie die Pflicht, Daten zu sammeln, die bereits von staatlichen Behörden gehalten werden.

Die Deutsche Bauernvereinigung (DBV) äußerte ihre Ablehnung des Gesetzes. Der Generalsekretär der DBV, Bernhard Krüsken, behauptete, dass in einigen Punkten es die EU-Vorschriften übersteigt und mehr komplizierte staatliche Verfahren erzeugt, was die Versprechungen der Bundesregierung, die Bürokratie zu reduzieren, widerspricht.

Die Diskussionen finden auch auf einer anderen Ebene statt: Ein neuer Expertenkreis wird eingerichtet, um die zulässige Grenze für Stickstoff und Phosphor zu regeln. In ihrem ersten Versuch trafen sie sich zehn Mal im Jahr 2020 und 2021; sie konnten jedoch auf einigen Punkten wegen des Mangels an Einigkeit keine Einigung finden.

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