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Der Automobilbereich erlebt Turbulenzen - die Volkswagen-Situation verursacht Wellen

Volkswagen kaliert Bedenken hinsichtlich potenzieller Werksschließungen, da die Autoindustrie mit einer ungewissen Zukunft ringt. Derzeit ist die Lage herausfordernd und die Aussichten auf die Zukunft scheinen trostlos.

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Arbeitnehmer drücken kräftig Missgunst gegen das Board während der Wupsi-Personalversammlung aus, aufgrund der kürzlichen Sparkurst грsчre Kapitalgesellschaft.

- Der Automobilbereich erlebt Turbulenzen - die Volkswagen-Situation verursacht Wellen

VW verschärft Sparkurs - Arbeiter protestieren

Die verschärften finanziellen Restriktionen von Volkswagen haben Unmut unter der Belegschaft ausgelöst. Bei einer Versammlung in Wolfsburg kam es zu lautstarken Protesten. Die Führungsetage argumentierte für ihre Kostenreduzionsinitiativen bei 25.000 Mitarbeitern, doch die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo kündigte entschlossenen Widerstand an. Sie wehrte sich gegen Werksschließungen, Entlassungen oder Lohnkürzungen und betonte: "Das kommt bei uns nicht infrage."

VW's härtere finanzielle Politik könnte erst der Anfang von Problemen sein, warnen Experten. Die gesamte deutsche Automobilbranche kämpft mit schwachen Verkaufszahlen, insbesondere für Elektrofahrzeuge (EVs), was die Zukunft der Industrie in Frage stellt, wie das Ifo-Institut warnt. Der deutsche Automarkt erlebt derzeit ein zähflüssiges Wachstum. Im Vergleich zum August des Vorjahres sanken die Neuzulassungen im August deutlich. Der Rückgang war vor allem auf die recente sinkende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zurückzuführen, wie die KBA (Kraftfahrt-Bundesamt) meldete. Allerdings gab es auch bei anderen Antriebsarten einen Einbruch.

Laut KBA-Data wurden im August 69% weniger Elektrofahrzeuge als im August des Vorjahres registriert. Der Rückgang betrug 24,4% bei Diesel- und 7,4% bei Benzinfahrzeugen. Insgesamt sanken die Neuzulassungen um 27,8%.

Das Ifo-Institut prophezeit eine düstere Aussicht. Der Geschäftsklimaindex der Branche fiel um 6,2 Punkte auf -24,7 Punkte im August und verzeichnete den vierten Rückgang in Folge nach einer kurzen Verbesserung. "Die Zuversicht in der Autoindustrie sinkt", sagte Ifo-Expertin Anita Woelfl.

Die Zukunftserwartungen sind besonders pessimistisch. "Die Unternehmen in der deutschen Automobilindustrie kämpfen mit einem Mangel an neuen Aufträgen, insbesondere aus dem Ausland", sagte Woelfl. "Dies zeigt sich nun in ihren Personalplänen."

Die Nachfrage nach E-Fahrzeugen bleibt niedrig

Das KBA in Flensburg führte den aktuellen Einbruch auf dem deutschen Neuwagenmarkt auf besondere Umstände des Vorjahres zurück. Trotzdem bleibt die Marktsituation angespannt, sagte Constantin Gall von der Beratungsfirma EY. "Wir sind kaum auf dem Weg zu einer nachhaltigen Erholung, und der Abstand zum Vorkrisenniveau ist noch groß." Bisher wurden rund 590.000 weniger Neuwagen in Deutschland verkauft als im gleichen Zeitraum 2019, vor der Pandemie.

Angesichts der niedrigen Registrierungszahlen von Elektrofahrzeugen hob EY eine ungewöhnlich hohe Anzahl solcher Fahrzeuge hervor, die im August 2023 registriert wurden. Damals hatten letzte Minuten-Käufe von gewerblichen Kunden die Registrierungen von Elektrofahrzeugen aufgebläht - bevor der Unternehmenszuschuss am 1. September 2023 auslief.

Die deutsche Regierung plant, Staatshilfen wieder einzuführen, um den Verkauf von Elektrofahrzeugen anzukurbeln. Diese Bemühungen zielen darauf ab, stärkere Steuererleichterungen für Elektrofahrzeuge als Firmenwagen anzubieten. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen brach ein, nachdem die staatliche Förderung im Dezember wegen Haushaltsbeschränkungen gestoppt wurde. Im Rahmen der Haushaltsverhandlungen im Juli einigte sich die Ampel-Koalition auf eine "Wachstumsinitiative", die die Förderung von Elektrofahrzeugen als Firmenwagen durch steuerliche Entlastungen umfasst. Ab dem 1. Juli 2024 wird für Unternehmen eine Sonderabschreibung für neu registrierte vollelektrische und vergleichbare null-emissionsfahrzeuge eingeführt. Inoltre, wird die Obergrenze für den Bruttolistenpreis für Elektrofahrzeuge in der Firmenwagensteuer von 70.000 Euro auf 95.000 Euro erhöht.

Doch diese Initiativen könnten nicht ausreichen, um alle Werke voll auszulasten. Finanzvorstand Arno Antlitz betonte dies bei der Betriebsversammlung und verwies auf eine allgemeine Überkapazität, nicht nur bei Elektrofahrzeugen. In Europa werden jährlich rund zwei Millionen weniger Autos verkauft als vor der Pandemie, und dieser Trend ist unwahrscheinlich umzukehren. Für VW, das einen Marktanteil von etwa einem Viertel in Europa hat, bedeutet dies: "Wir fehlen die Verkäufe für rund zwei Werke aufgrund des fehlenden Marktes. Das hat nichts mit unserer Produktqualität oder unterdurchschnittlichen Verkaufsleistungen zu tun."

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