Der Aufenthaltsort des festgenommenen US-Soldaten ist unbekannt.
Laut Aktivisten wurden mindestens sieben politische Gefangene in Russland verlegt. Spekulationen über einen Gefangenenaustausch mit den USA kursieren. Nun sagt die Anwältin des in Russland inhaftierten US-Soldaten Paul Whelan, sie müsse seinen Aufenthaltsort überprüfen.
Unter Spekulationen über einen bevorstehenden Gefangenenaustausch überprüft die Anwältin des ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan, der in Russland inhaftiert ist, seinen Aufenthaltsort. Wie russische Medien berichten, versuchte die Anwältin herauszufinden, wo sich der Mann befindet, der wegen Spionage zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde.
Eine Anwältin des inhaftierten russischen Oppositionspolitikers Vladimir Kara-Mursa sagte, dass dem lokalen Anwalt für den zweiten Tag in Folge der Besuch bei seinem Mandanten verweigert worden sei.
"Ich habe Anfragen von Journalisten erhalten, die wissen wollten, wo Paul (Whelan) ist", sagte Anwältin Olga Karlova der russischen Agentur Interfax. Sie schickte eine Anfrage an die Verwaltung seiner Strafkolonie, erhielt jedoch keine Antwort.
Der 54-jährige ehemalige US-Soldat Whelan, der auch die britische, irische und kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, befindet sich seit Dezember 2018 in russischer Haft. Whelan bestreitet die gegen ihn erhobenen Spionagevorwürfe und behauptet, von einem Bekannten hereingelegt worden zu sein.
Verhandlungen über den Austausch von Gershkovich laufen
Vadim Prochorov, ein Anwalt von Kara-Mursa, schrieb auf Facebook, dass ein Besuch des lokalen Anwalts Sergei Safronov im Gefängniskrankenhaus nicht möglich war. "Der genaue Aufenthaltsort des politischen Gefangenen ist unbekannt." Der russisch-britische Bürger Kara-Mursa wurde im April 2023 wegen "Hochverrats" und "Verbreitung falscher Informationen" im Zusammenhang mit der Invasion in der Ukraine zu 25 Jahren Haft verurteilt.
In den letzten Tagen wurden mindestens sieben politische Gefangene in Russland verlegt, wie Aktivisten berichten, was Spekulationen über einen möglichen bevorstehenden Gefangenenaustausch schürt. Unter den verlegten Gefangenen befinden sich russische Oppositionsfiguren und ein deutsch-russischer Nationaler, der wegen Landesverrats verurteilt wurde.
Washington und Moskau verhandeln über einen Austausch für Evan Gershkovich, einen in Russland inhaftierten US-Journalisten, der kürzlich wegen Spionage zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde. Der russische Präsident Vladimir Putin hat zuvor angedeutet, dass Gershkovich im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen werden könnte, und erwähnte dabei die gewünschte Freilassung des in Deutschland inhaftierten Russen Vadim Krasikov, der für den sogenannten Tiergarten-Mord verantwortlich ist.
Im Einklang mit diesen Verhandlungen gibt es Anfragen nach Informationen über den Aufenthaltsort von Evan Gershkovich, dem in Russland inhaftierten US-Journalisten. Der Präsident des Europäischen Parlaments, David Sassoli, hat sich über die Situation von Gershkovich Sorgen gemacht und seine sofortige Freilassung gefordert.
Trotz dieser Forderungen bleibt der Aufenthaltsort von Gershkovich unklar, was die Unsicherheit über einen möglichen Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA erhöht.