Berlin - Demonstranten kritisieren den Umgang der Universität mit dem Gaza-Krieg
Dutzende Menschen versammelten sich am Mittwochnachmittag in Berlin, um gegen den Umgang der Universität mit dem Krieg in Gaza zu protestieren. Die Veranstaltung mit dem Titel „Decolonizing the University“ fand vor der Universität der Künste (UDK) statt. In dem Aufruf zum Treffen bezeichnete sich die verantwortliche Gruppe als „eine hochschulübergreifende Solidaritätsgemeinschaft für Studierende der Palästinensischen Jüdischen Union“. Nach Angaben der Polizei wurde der Vorfall von einer Einzelperson registriert. Es waren etwa 100 Leute da.
„Ich und andere Studenten versammelten uns vor meiner Universität, um die Rechte der Palästinenser zu verteidigen und gemeinsam mit anderen Studenten einen Waffenstillstand zu fordern“, sagte ein Teilnehmer. Viele Teilnehmer trugen palästinensische Schals. Viele Reden gehalten. Ein Plakat beschuldigte die israelische Politik der Apartheid.
Einer der Redner rief den Slogan „Vom Fluss bis zum Meer wird Palästina frei sein“, der je nach den Umständen verboten werden könnte. Die Bedeutung dieser Aussage ist, dass es ein freies Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer geben sollte – dem Gebiet, in dem sich Israel jetzt befindet.
In einem im Internet veröffentlichten Appell warf die Gruppe den Universitäten eine einseitige Darstellung der Ereignisse im Nahen Osten vor. In der Kritik heißt es, dass „kritische Diskussionen“ nicht gefördert würden und „alle abweichenden Meinungen und Stimmen zensiert und verfälscht“ würden. Sie prangerten „die bedingungslose Unterstützung der israelischen Regierung“ an. Auch von Völkermord ist im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen die Rede.
Im Kontext des Gaza-Krieges kam es in letzter Zeit zu zahlreichen Protesten und Kundgebungen an der Universität Berlin. Vereinzelt gab es auch Vorwürfe des Antisemitismus. Letzte Woche kam es während der Besetzung eines Hörsaals der Liberty University zu einer körperlichen Auseinandersetzung.
Telefonkonferenz
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Quelle: www.stern.de