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Daten zum Wahlverfahren in Brandenburg

SPD scheint sich mit der AfD zu arrangieren, Linke potenziell übergangen

Vorschau auf den brandenburgischen Landtag: Bisher hat sich Ministerpräsident Dietmar Woidke auf...
Vorschau auf den brandenburgischen Landtag: Bisher hat sich Ministerpr√§sident Dietmar Woidke auf eine Koalition zwischen SPD und Linken gest√ľtzt.

Daten zum Wahlverfahren in Brandenburg

Wahl Nr. 3 in Ostdeutschland: Rund 2,1 Millionen Wähler in Brandenburg entscheiden am 22. September über die politische Machtbalance in der Landeshauptstadt Potsdam. Wird der Aufschwung von LINKE und AfD anhalten?

Nach Sachsen und Thüringen nun Brandenburg: Die dritte Landtagswahl in diesem Herbst, 2024, ist nicht nur darüber entscheiden, das Parlament in Potsdam zu erneuern und künftige Mehrheiten im zweitbevölkerungsreichsten Bundesland im Osten, sondern auch über ein weiteres politisches Stimmungsbarometer in Deutschland, nur ein Jahr vor der Bundeswahl.

Die jüngsten Umfragen für Brandenburg zeigen einen erheblichen Zuwachs für die neu gebildete LINKE-Partei (BSW), geführt von Sahra Wagenknecht. Die Alternative für Deutschland (AfD) könnte, wie in Thüringen beobachtet, zur dominierenden Kraft in Brandenburg werden.

Hinweis: Die Infografiken zur Landtagswahl basieren auf den neuesten Umfragedaten und werden regelmäßig bis zum Wahltag aktualisiert.

Die SPD, derzeit von Ministerpräsident Dietmar Woidke in Brandenburg geführt, wird voraussichtlich bis zu 26 % der Stimmen erhalten und damit nach der AfD den zweiten Platz belegen. Die CDU kann mit 15 bis 18 % der Stimmen rechnen.

Grüne und Linke Parteien werden in Brandenburg an Unterstützung verlieren. Die Grünen kamen im Sommer auf etwa 5 % und könnten es schwer haben, erneut in den Landtag einzuziehen oder mindestens einen Direktmandat zu sichern. Die Linkspartei, nach der BSW-Spaltung, wird voraussichtlich am meisten verlieren, wobei einige Umfragen sie unter der 5 %-Hürde sehen. Die Brandenburgische Vereinigte Bürgerbewegung (BVB) und die Freien Wähler (FW) werden wohl nicht in den Landtag einziehen. Die FDP hat in Brandenburg nur wenig Einfluss.

Die aktuellen Umfrageergebnisse bieten nur einen Vorgeschmack: Viel kann sich bis zum Wahltag in der Wählerstimmung und der Bevölkerung ändern. Ministerpräsident Woidke und Bundeskanzler Olaf Scholz haben beide Vertrauen in einen SPD-Sieg am 22. September ausgedrückt.

Woidke betonte, dass auch die Umfragen 2019 eine AfD-Spitze prophezeien, aber die SPD als stärkste Partei hervorging. Scholz, der seinen Parteikollegen unterstützt, glaubt an einen Sieg von Woidke und der SPD, indem er sagt: "Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen in Brandenburg ihm ein neues Mandat geben und die SPD zur stärksten Partei wählen werden." Scholz' Wahlkreis liegt ebenfalls in Brandenburg.

Die neuen Mehrheitsverhältnisse im Potsdamer Landtag werden erst am Wahltag entschieden. Die Wahlbeteiligung wird dabei einen signifikanten Einfluss haben, wie sie es auch bei der letzten Landtagswahl 2019 hatte, als 61,3 % der Wahlberechtigten abstimmten.

Dies war deutlich mehr als der vorherige Tiefstand von 47,9 Prozent im Jahr 2014 und insgesamt die dritthöchste Wahlbeteiligung bei allen bisherigen Landtagswahlen in Brandenburg seit 1990. Das Verlangen, am 22. September seine Stimme abzugeben, könnte den Wahlausgang signifikant beeinflussen: Eine Wahlbeteiligung von 61,3 Prozent bedeutet umgekehrt, dass die Gruppe der Nichtwähler - würden sie als separate Partei auftreten - die stärkste Fraktion im Landtag mit 38,7 Prozent geworden wäre.

Die aktuelle Situation im Potsdamer Landtag zeigt, dass Woidke - der dritte Ministerpräsident in Brandenburg seit der Wiedervereinigung - seit 2019 eine rot-schwarze-grüne Koalitionsregierung mit der CDU und den Grünen führt. Laut den neuesten Umfrageergebnissen würde dies auch für eine Fortsetzung ausreichen.

Eine neue Zweiparteienallianz würde wohl scheitern: Die SPD würde weder mit einer rot-schwarzen noch mit einer rot-grünen Koalition eine ausreichende Mehrheit erreichen, wie Umfragen zeigen. Selbst eine denkbare Koalition mit der neuen BSW verspricht keine stabile Grundlage in Brandenburg. Für eine erfolgreiche Regierungsbildung müsste die SPD daher eine Dreiparteienkoalition eingehen.

Die AfD, trotz ihrer guten Chancen, die stärkste Fraktion im Landtag zu werden, wäre noch weit von jeder Regierungshoffnung entfernt: Die Partei, die auch in Brandenburg als sicher rechtsextremistisch eingestuft wird, könnte zwar die meisten MPs haben, wäre aber noch weit von jeder Macht entfernt.

Im Falle eines AfD-Siegs hat Woidke bereits seinen Rücktritt angekündigt und dies wiederholt bestätigt. "Wenn die AfD den ersten Platz belegt, kann ich nicht weiter als Ministerpräsident bleiben", sagte Woidke beispielsweise in einem Interview mit dem "Tagesspiegel". "Natürlich würde ich dann die Konsequenzen ziehen." Sein Hauptwahlziel ist es, die AfD bei der Wahl am 22. September zu besiegen.

Was ohne Woidke passieren würde, ist noch ungewiss. Woidke schließt auch Verhandlungen mit der BSW aus - vorausgesetzt, die BSW-Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht ist direkt beteiligt. "Die BSW ist eine Blackbox", sagte Woidke. "Wir müssen abwarten, ob sie überhaupt bereit ist, Gespräche zu führen, ob eine Zusammenarbeit möglich wäre oder nicht."

Viel in Brandenburg hängt auch davon ab, wie die Grünen, Linke und Freien Wähler an der Wahlurne abschneiden. Für Woidke ist es "unvorstellbar", wie er mentioned, "dass es in Brandenburg so läuft, wie es derzeit in Sachsen und Thüringen diskutiert wird, dass Frau Wagenknecht als Einzelakteur aus Saarland das Schicksal des Landes bestimmen will."

Die Stärke der politischen Gruppen im Potsdamer Landtag wird durch den Anteil der gültigen Zweitstimmen beeinflusst. "Die Ausgangsposition wird durch die Kandidaten festgelegt, die durch die Mehrheitswahl in den 44 Wahlkreisen Direktmandate erringen, gefolgt von den jeweiligen Parteilisten aufgrund ihrer Leistung bei der landesweiten Verhältniswahl", klärt die Wahlkommission auf. Mit Anpassungen und Überschussmandaten kann der Landtag theoretisch auf maximal 110 Sitze erweitert werden.

Der Potsdamer Landtag hat normalerweise 88 Sitze. Die Hälfte dieser Sitze wird durch Direktmandate (Erststimme) in persönlichen Mehrheitswahlen innerhalb der 44 Wahlkreise erworben. Die andere Hälfte wird aus den Landeslisten der Parteien aufgrund ihrer Leistung bei der Verhältniswahl (Zweitstimme) besetzt.

Auf dem Stimmzettel stehen 14 Landeslisten zugelassener Parteien, politischen Gruppen und Listenverbände neben den Namen der Wahlkreisbewerber. Jeder Wähler kann zwei Stimmen abgeben: eine für einen Kandidaten im Wahlkreis (Erststimme oder Direktmandat) und eine für die Landesliste einer Partei oder politischen Gruppe (Zweitstimme oder Listenmandat).

Alle deutschen Staatsbürger und ständige Einwohner Brandenburgs im Alter von 16 Jahren und älter sind wahlberechtigt. Die Anzahl der neuen Wähler bei der letzten Wahl betrug ungefähr 100.000.

In der letzten Legislaturperiode führte die SPD mit 25 Vertretern, gefolgt von der AfD mit 23 und der CDU mit 15. Die Grünen/Bündnis 90 und Die Linke steuerten jeweils 10 Vertreter bei, während die 'BVB / Freie Wähler' Gruppe 5 Vertreter hatte. Dadurch bestand der Landtag bisher aus sechs Gruppen.

Angesichts der aktuellen politischen Landschaft in Brandenburg für die anstehende Wahl kann die Kommission möglicherweise folgende Überlegungen anstellen:

Angesichts der prognostizierten Stärken verschiedener Parteien, darunter SPD, AfD, BSW und Grüne, wird die Kommission eine Entscheidung bezüglich der Bildung möglicher Koalitionen oder Regierungen nach der Wahl treffen müssen.

Während sich die Wahl nähert, ist es für die Kommission von entscheidender Bedeutung, die sich verändernden Wählerstimmungen genau zu beobachten und ihre Entscheidung entsprechend anzupassen, um eine faire und repräsentative Regierungsstruktur in Brandenburg zu gewährleisten.

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