Das Wirtschaftsministerium äußert den Wunsch, die Ratschläge des Sachverständigenrates für Klimafragen zu befolgen.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz nimmt die Bedenken des Klimarates über klimapolitische Fragen ernst, insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, dass Deutschlands Ziele für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen nicht erreicht werden. Dies bestätigte der parlamentarische Staatssekretär Stefan Wenzel (Grüne) in Berlin am Montag. Wenzel erkannte an, dass „die Herausforderungen noch sehr groß sind, insbesondere im Verkehrsbereich“.
Der ernannte Rat von Experten hält die Regierungsprognosen für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen bis 2030 für unrealistisch. Dies zeigt sich in ihrem Sonderbericht über die Bewertung von Prognosedaten für 2024, der im Morgengrauen veröffentlicht wurde. „Wir glauben, dass das Ziel nicht erreicht werden wird“, sagte der Vorsitzende des Rates, Hans-Martin Henning. Ihre Bedenken betreffen auch das Ziel der Klimaneutralität bis 2045.
„Wenn wir unser Vorgehen beibehalten, können wir dennoch das Klimaziel von 2030 erreichen“, erläuterte Wenzel. Der Bericht zeigt zudem, wie viel Fortschritt wir in der Energiewende bereits gemacht haben, so Wenzel. Über die Hälfte Deutschlands Strom kommt jetzt aus einer klimafreundlichen Energiemischung, und die Expansion der erneuerbaren Energieerzeugung beschleunigt sich nun zunehmend.
Der Bericht des Expertrates hat keine unmittelbaren rechtlichen Konsequenzen. Nach dem neuen Klimaschutzgesetz ist die Verantwortung des Bundesregierungs beschränkt auf Handeln, wenn das Ziel zweimal in Folge nicht erreicht wird.
Wenzel kündigte jedoch weitere Versuche, die Klimaziele zu erreichen. Er unterstrich außerdem die Regierungsbeteiligung an der Entscheidung über ein Programm mit zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen im nächsten Jahr, wenn der Fund des Expertrates erneut negativ ausfällt. Henning erwartet dieses Ergebnis derzeit.