Das Verständnis der Patienten wird durch die Verwendung eines Klinikatlasses verbessert.
Das deutsche Gesundheitssystem verfügt über eine Vielzahl von Kliniken, die verschiedene Behandlungen anbieten, aber nicht immer über das nötige Fachpersonal verfügen, um diese zu unterstützen. Dies kann zu schwerwiegenden, manchmal sogar tödlichen Folgen führen. Um dieses Problem zu bekämpfen, wird am Freitag ein neues Instrument namens Bundeskrankenhausatlas gestartet. Diese Plattform soll Transparenz darüber schaffen, welche Krankenhäuser welche Behandlungen anbieten und wie gut diese sind.
Was der Bundeskrankenhausatlas kann und was nicht, erfahren Sie hier:
Was bietet der Klinikatlas den Patienten?
Der Bundeskrankenhausatlas wird Informationen über rund 1700 deutsche Krankenhäuser bereitstellen und der Öffentlichkeit online zugänglich machen. Die Patienten können überprüfen, welche Krankenhäuser bestimmte Behandlungen anbieten, wie häufig sie diese durchführen und wie viele Ärzte und Pflegekräfte in diesen Einrichtungen tätig sind. Außerdem werden die Komplikationsraten für bestimmte Eingriffe offengelegt. Diese Informationen sollen den Patienten bei der Auswahl einer Klinik helfen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erklärte: "Die Patienten werden endlich erfahren, wo sie am besten behandelt werden."
Warum setzt sich Lauterbach für mehr Transparenz ein?
Der Start des Bundeskrankenhausatlas ist Teil von Lauterbachs Krankenhausreform, die Anfang dieser Woche vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Lauterbachs Ziel ist es, die Krankenhäuser dazu zu bewegen, sich auf die Verfahren zu spezialisieren, die sie besonders gut beherrschen. Er ist der festen Überzeugung, dass dies die Qualität der Behandlung verbessern wird. Tatsächlich behauptet er, dass 5000 Todesfälle pro Jahr durch die richtige Behandlung von Schlaganfällen verhindert werden könnten und die Sterblichkeitsrate bei Brustkrebs um 25 % sinken würde, wenn die Patienten sich in spezialisierten Kliniken behandeln lassen.
Woher stammen die Daten für das Portal?
Die Krankenhäuser müssen die erforderlichen Daten sammeln und weitergeben. Weitere Quellen sind Landesverbände der Krankenkassen und Ersatzkassen sowie Fachgesellschaften und Zertifizierungsstellen. Die Daten werden dann vom Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) zusammengestellt und visualisiert.
Warum war das Projekt so umstritten?
Der Gesetzentwurf für das Portal wurde im September vom Bundeskabinett und im Oktober vom Bundestag gebilligt, stieß aber Ende November auf den Widerstand des Bundesrates. Die Landesregierungen wehrten sich gegen den möglichen bürokratischen Aufwand und die Überregulierung durch den Bund, während die Krankenhausbetreiber befürchteten, dass einige Kliniken von Patienten gemieden werden und andere unerwünschte Aufmerksamkeit erfahren könnten. Lauterbach setzte sich jedoch für die Sache ein und warnte davor, dass eine Blockade zu Insolvenzen von Krankenhäusern führen könnte, da der Gesetzentwurf mit den sechs Milliarden Euro an Bundeshilfen für Krankenhäuser in diesem Jahr verwoben ist. Im März stimmte der Bundesrat schließlich zu, so dass der Krankenhausatlas in Kraft treten konnte.
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Quelle: www.ntv.de