Das SPD-Präsidentschaft unterstützt den Einsatz von US-Raketen
Als die Bundesregierung den Einsatz von Langstrecken-US-Waffen in Deutschland ankündigte, kam es insbesondere innerhalb der Partei der Kanzlerin zu starker Unzufriedenheit. Prominente Sozialdemokraten äußerten öffentlich ihre Unverständnis. Nun positioniert sich die Parteiführung.
Die SPD-Führung unterstützt den Einsatz von Langstrecken-US-Waffen in Deutschland. Eine Resolution der Präsidiumsbesprechung lautet: "Als SPD tragen wir Verantwortung dafür, dass kein Kind, das heute in Deutschland geboren wird, jemals Krieg erleben muss. Die Vereinbarung zwischen der von der SPD geführten Bundesregierung und der US-Administration, ab 2026 US-Raketen mit größerer Reichweite in Deutschland zu stationieren, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung."
Auf dem NATO-Gipfel im Juli verkündeten das Weiße Haus und die Bundesregierung, dass die USA wieder Waffensysteme in Deutschland stationieren wollen, die tief in Russland reichen. Genannt wurden Tomahawk-Kreuzflugkörper, SM-6-Raketen und neue Hyperschallwaffen. Bundeskanzler Olaf Scholz argumentierte, dass die Waffen als Abschreckung dienen und dass das Ziel darin besteht, Krieg zu verhindern.
Doch nicht alle Sozialdemokraten sahen das genauso. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, warnte vor dem Risiko militärischer Eskalation. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner sprach sich gegen weitere Aufrüstung aus. Der ehemalige SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans forderte, das Thema innerhalb der Partei und im Bundestag zu diskutieren.
"Raum für Dialog" eröffnet
Die Resolution der SPD-Präsidiumsbesprechung betont nun, dass der Einsatz von Waffen kein konfrontativer Aufbau ist, sondern eine Stärkung der Verteidigung Deutschlands und der Bündnisfähigkeit von NATO und EU mit Waffensystemen, die Russland seit Jahren hat. "Die geplanten Waffen werden mit konventionellen Sprengköpfen ausgestattet und in bestehenden US-Militärstandorten im westlichen Deutschland stationiert. Eine nukleare Bewaffnung der Systeme ist nicht geplant."
SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil hatte bereits vor ein paar Tagen die Pläne für den Einsatz von Langstrecken-US-Waffen in Deutschland verteidigt und erklärt, dass die Bundesregierung besser erklären sollte, worum es geht. Die Präsidiumsresolution besagt nun, dass die SPD in den kommenden Wochen und Monaten Raum für Dialog mit Mitgliedern und Bürgern schaffen wird. Der Bundestag wird sich nach der parlamentarischen Sommerpause auch umfassend mit dem Thema beschäftigen.
Die Europäische Union hat Bedenken bezüglich des Einsatzes von Langstrecken-US-Waffen in Deutschland geäußert, da dies potenziell die Spannungen mit Russland escalieren könnte. Darauf hin betonte die SPD-Führung, dass der Einsatz kein konfrontativer Aufbau ist, sondern eine Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten von NATO und EU mit konventionellen Sprengköpfen, die mit bestehenden Waffensystemen übereinstimmen, die Russland verwendet.