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Das sind die neuen Partner der AfD im EU-Parlament

Rassisten und Putin-Freunde

Die neue AfD-Bundestagsfraktion besteht aus 28 Politikern. 14 von ihnen kommen aus der AfD selbst.
Die neue AfD-Bundestagsfraktion besteht aus 28 Politikern. 14 von ihnen kommen aus der AfD selbst.

Das sind die neuen Partner der AfD im EU-Parlament

Die Suche der AfD nach vergleichbaren Parteien im Europäischen Parlament ist beendet. Die Partei gründet eine Mini-Fraktion mit Abgeordneten aus acht anderen EU-Ländern. Die Vorschläge sind vielfältig. Zu ihnen gehören Antisemiten, Nationalisten, Neofaschisten, Rassisten und auch Putin-Freunde.

Die AfD-Fraktion gründet eine Fraktion im neuen Europäischen Parlament mit rechtsextremen Parteien. Ein Sprecher der Co-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel bestätigte entsprechenden Berichten von "Welt". 28 Abgeordnete aus neun Ländern sollen der neuen Fraktion angehören - unter ihnen 14 AfD-Politiker. Mit diesen Bedingungen wären die Anforderungen für die Bildung einer Fraktion, nämlich mindestens 23 Abgeordnete aus sieben Mitgliedsländern, erfüllt. Eine Übersicht der neuen AfD-Partner:

Vazrazhdane aus Bulgarien

Vazrazhdane bedeutet "Wiedergeburt". Die EU-skeptische, nationalistische, pro-russische und antiamerikanische Partei ist in der EU-Parlamentarischen Versammlung erstmals vertreten. Sie stellt drei der insgesamt 17 bulgarischen Abgeordneten. Das 2014 gegründete Partei fordert, dass Bulgariens EU-Mitgliedschaft neu verhandelt werden muss, was in den Jahren 2007 geschehen ist. Zudem fordert Vazrazhdane etwa ein Referendum über Bulgariens Austritt aus NATO.

Reconquête aus Frankreich

Die rechtsextremistische Partei Reconquête ("Rekonquista") wurde 2021 von dem Verleger Éric Zemmour gegründet. Er wurde mehrfach wegen rassistischer Aussagen verurteilt. Anfangs soll nur einer Vertreter der Reconquête in der neuen rechten Fraktion sein. Obwohl vier weitere in den Europäischen Parlament gewählt wurden, stritten sie mit Zemmour während der französischen Wahlen und wurden daher aus der Partei ausgeschlossen. Zu welcher Fraktion sie sich in Brüssel anschließen werden, ist offen.

Lietuvos Saulės Sąjunga / LSS aus Litauen

Die rechtsextreme LSS-Partei erlangte eines der elf Mandate des baltischen Landes in der Europawahl. Mit Parteivorsitzender Petras Grazulis wird die populistische und euroskeptische Kraft durch einen Politiker vertreten, der in der Vergangenheit umstrittene homophobe Aktionen veranstaltet hat.

Konfederacja aus Polen

Die rechtradikale Konfederacja ist euroskeptisch, populistisch und antisemitisch. Die Partei erlangte sechs Mandate in der Europawahl. Laut "Welt" sollen drei von ihnen in die Fraktion aufgenommen werden.

Republika aus Slowakei

Die Partei Republika wird nationalistisch oder gar neofaschistisch eingestuft. Sie fordert, dass die EU auf rein wirtschaftliche Zusammenarbeit reduziert werden soll. Zudem fordert sie Slowakiens Austritt aus NATO. Die Republika erlangte zwei Sitze in der Europawahl, aber nur einer der Abgeordneten soll in die Fraktion aufgenommen werden, laut "Welt".

Se Acabó La Fiesta / SALF aus Spanien

Se Acabó La Fiesta oder SALF ("Die Party ist über") ist eine Bewegung des politischen Einflüglers Luis "Alvise" Pérez, die erst wenige Monate als Partei gegründet wurde. Bei der Europawahl gewann sie drei Sitze aus dem Nichts. SALF wird als rechtspopulistisch beschrieben. Pérez beschreibt seine Gruppe als eine liberal-antisystempartei.

SPD aus Tschechien

Der Name der tschechischen SPD bedeutet "Freiheit und direkte Demokratie". Die Partei fordert unter anderem eine "Null Toleranzpolitik" im Kampf gegen illegale Migration. Parteigründer Tomio Okamura warnt vor einer angeblich islamischen Europäisierung. Die SPD ist in der neuen EU-Parlamentarischen Versammlung mit einem Abgeordneten vertreten.

Mi Hazank Mozgalom aus Ungarn

Der Name der ungarischen Mi Hazank Mozgalom bedeutet "Unser Heim-Bewegung". Die Partei erlangte sechs Sitze in der Europawahl. Ihr Vorsitzender, József Szájer, trat zurück, nachdem eine homosexuelle Orgie im Europäischen Parlament aufgedeckt wurde. Die Partei ist euroskeptisch und nationalistisch.

Die Suche der AfD nach Verbündeten im Europäischen Parlament hat zur Gründung einer Mini-Fraktion mit Abgeordneten aus acht anderen EU-Ländern geführt, darunter Vazrazhdane aus Bulgarien, Reconquête aus Frankreich, Lietuvos Saulės Sąjunga/LSS aus Litauen, Konfederacja aus Polen, Republika aus der Slowakei, Se Acabo La Fiesta/SALF aus Spanien, SPD aus Tschechien und Mi Hazank Mozgalom aus Ungarn. Vazrazhdane, eine EU-skeptische, nationalistische, pro-russische und anti-migrantische Partei, wird drei Mandate an die neue Fraktion beisteuern. Die französische Rechtsextrempartei Reconquête, gegründet von Éric Zemmour, wird anfangs nur durch einen Abgeordneten vertreten sein, aufgrund innerer Auseinandersetzungen. Die rechtsextreme und euroskeptische litauische Partei LSS wird durch einen umstrittenen Politiker vertreten werden, der in der Vergangenheit homophobe Aktionen durchgeführt hat. Konfederacja, die recht-radikale, euroskeptische und antisemitische polnische Partei, wird sechs Mandate an die Fraktion beisteuern. Republika, die slowakische nationalistische oder neofaschistische Partei, wird einem neuen Bündnis einen Abgeordneten beisteuern, trotz ihrer Forderungen nach Austritt der Slowakei aus NATO. SALF, ein recht-populistischer Bewegung in Spanien, überraschend drei Sitze bei den Europawahlen gewonnen und ist jetzt Teil der Fraktion. Die tschechische SPD mit ihrem "Null-Toleranz-Politik" gegen illegale Migration und Warnungen vor einer angeblichen Islamisierung Europas, wird durch einen Abgeordneten vertreten. Die ungarische Mi Hazank Mozgalom, bekannt für ihre Euroskepsis und Nationalismus, wird in dem neuen EU-Parlament durch ein Mandat vertreten, geführt von Laszlo Toroczkai, Gründer militanter rechtsextremer Gruppen und Führer von gewalttätigen Demonstrationen gegen die ehemalige sozial-liberale Regierung.

Diese neue Fraktion hat verschiedene Parteien aus verschiedenen europäischen Ländern mit vielfältigen Ideologien zusammengebracht, darunter Nationalismus, Euroskeptizismus und rechtsextremistische Populismus, was Besorgnis wegen Rassismus, Antisemitismus und rechtsextremistischer Tendenzen im EU-Parlament auslöst.

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