Das Pfingstwetter soll recht unberechenbar sein.
Das Wetter in Deutschland erlebt laut Meteorologe Björn Alexander einen deutlichen Kontrast zwischen Sonnenschein und Sturzfluten. Derzeit befindet sich das Land zwischen dem Hoch "Uwe" über Nordosteuropa und dem Tief "Juli" im Westen, wodurch eine kleine und intensive Wetter- und Gewitterlinie entsteht, die von Tief "Ildiko" verursacht wird. Diese Situation schließt sowohl ungetrübten Sonnenschein als auch Sturzfluten ein. Auch das Wetter in Europa und im Alpenraum ist von Extremen geprägt, von wolkenlosem Himmel bis hin zu heftigen Regenfällen.
nvtl.de: Warum ist das Wetter in Deutschland so extrem und schwankt zwischen Trockenheit und Stürmen?
Björn Alexander: Deutschland erlebt durch zwei Tiefdruckgebiete einen starken Wetterkontrast. Die Tiefs aus dem Westen treffen auf Mailand und andere Regionen, dort kommt es zu schweren Unwettern und Überschwemmungen.
Wie viel Regen fiel in Mailand?
In der Nacht zum Mittwoch fielen rund 90 Liter pro Quadratmeter. Im Laufe des Tages fielen weitere 35 Liter, gefolgt von insgesamt 20 Litern pro Quadratmeter, so dass Mailand über 100 Liter Regen abbekommen hat. Die Lage in der italienischen Modemetropole wird bis Freitag unbeständig bleiben.
Was ist für Deutschland zu erwarten?
Trotz des sommerlichen Wetters im Nordosten und Osten ist die Waldbrandgefahr auf der höchsten Stufe 5. Das unbeständige Wetter wird sich aber über Pfingsten wieder beruhigen.
Sind auch Probleme mit der Sommerlaune zu erwarten?
Vielleicht, aber die Temperaturen werden weiterhin hoch sein, typischerweise zwischen 18 und fast 25 Grad. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es über Pfingsten zu heftigen Gewittern kommen kann, weshalb man bei Aktivitäten im Freien die Wetterkarten im Auge behalten sollte.
Wie hoch ist die Intensität der kurzfristigen Wetterereignisse?
Bei Gewittern kann es innerhalb kurzer Zeit zu starken und anhaltenden Niederschlägen von 20 bis 40 Litern pro Quadratmeter kommen. Auch stärkere Gewitter mit 60 bis 100 Litern pro Quadratmeter sind möglich, begleitet von Blitzeinschlägen, kleinem bis mittlerem Hagel und Sturmböen, die an stark belaubten Bäumen Windbruch verursachen können.
Was sind die Trends für Pfingsten?
Die gewitterreiche Luft wird sich weiter nach Norden und Nordosten ausbreiten, aber es ist unklar, ob es bis zu den Küsten regnen wird.
Was ist für das lange Wochenende zu erwarten?
Am Freitag gibt es im Nordosten viel Sonnenschein und einen lebhaften bis stürmischen Wind, während es im äußersten Süden mehr Sonnenschein und vereinzelte Gewitter gibt. Im Rest des Landes wird es grau und teilweise sehr nass und gewittrig sein, mit Temperaturen zwischen 14 und 26 Grad.
Wie sieht es am Samstag aus?
Im Westen dominieren Wolken und gewittrige Regengüsse, im Rest des Landes halten sich Sonnenschein und lokale Schauer die Waage. Die Temperaturen liegen zwischen 15 und 23 Grad.
Wie sieht es am Pfingstsonntag aus?
Das Wetter bleibt gemischt mit etwas Sonnenschein, Schauern und lokalen Gewittern. Im Nordlicht und an der Nordsee gibt es mehr Sonnenschein, die Temperaturen liegen zwischen 18 und 24 Grad.
Wie geht es nach Pfingsten weiter?
Die Wettermodelle sind unsicher, was das kommende Wetter angeht. Eine Möglichkeit ist, dass das angenehme Frühsommerwetter zurückkehrt, eine andere Variante deutet auf ein Tiefdruckgebiet hin, das vom Mittelmeer her Schauer und Gewitter bringen könnte, vor allem in der Südhälfte des Landes, wobei auch der Norden gefährdet ist. Die Vorhersage für den Juni ist derzeit noch nicht entschieden, aber der Sommer wird wahrscheinlich Temperaturen von 18 bis 26 Grad bringen.
Lesen Sie auch:
- Schiffsangriffe im Roten Meer: Reedereien meiden wichtige Handelsrouten
- Bei Eis und Schnee ist es schwierig, zur Normalität zurückzukehren
- Unbefugten Zutritt reduzieren: Durch Kontrollen einen Dominoeffekt erzeugen
- Prozess gegen BND-Mitarbeiter beginnt Mitte Dezember
Quelle: www.ntv.de