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Das Lieblingstier des Deutschen wird oft missverstanden

Wenn Katzen schnurren, sind sie nicht immer glücklich.
Wenn Katzen schnurren, sind sie nicht immer glücklich.

Das Lieblingstier des Deutschen wird oft missverstanden

In jedem vierten deutschen Haushalt lebte 2023 eine Katze. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe. Man könnte meinen, wir kennen sie gut. Doch viele menschliche Annahmen erweisen sich bei genauerem Hinsehen als Halbwahrheiten. Hier sind einige Katzentatsachen zum Weltkatzenstag am 8. August.

Behauptung: Katzen können im Dunkeln sehen

Stimmt, bis zu einem gewissen Grad. In der Netzhaut des Auges sind bestimmte Sinneszellen für die Helligkeitswahrnehmung verantwortlich: Stäbchen. Diese werden erregt, wenn Licht durch die Pupille in das Auge eintritt. Eine Katze hat deutlich mehr Stäbchen als ein Mensch und ist auf die Wahrnehmung von Hell-Dunkel-Kontrasten spezialisiert. Sie benötigt dazu etwa ein Sechstel des Lichts, das ein menschliches Auge benötigt.

Darüber hinaus haben Katzenaugen noch eine weitere Eigenschaft, die die Lichtnutzung im Dämmerlicht optimiert: das Tapetum lucidum (deutsch: leuchtender Teppich). Dies ist eine Struktur in der Aderhaut des Auges, die einfallendes Licht wie ein Spiegel reflektiert und so die Stäbchen weiter erregt. Allerdings sind auch Katzenaugen in vollständiger Dunkelheit überfordert, und die Katze muss andere Orientierungsmöglichkeiten finden.

Behauptung: Katzen schnurren, um ihre Zufriedenheit auszudrücken

Teilweise stimmt. Schnurren ist tatsächlich ein wichtiger Kommunikationsweg für Katzen, wie Veterinär-Expertin Dunia Thiesen-Moussa vom Pet Industry Federation bestätigt. Allerdings ist es nicht immer ein Zeichen von Zufriedenheit: "Katzen schnurren auch, wenn sie Angst haben, Schmerzen haben oder versuchen, ihren sozialen Partner zu besänftigen", sagt sie. Die Laute können für Menschen schwer zu interpretieren sein, daher ist es wichtig, das Verhalten der Katze insgesamt zu berücksichtigen.

Das Schnurren generiert Frequenzen von 20 bis 30 Hertz, die Vibrationen im Körper erzeugen und die Heilung von verletzten Knochen und Gelenken unterstützen können. Die brummenden Töne sind auch für beide, Menschen und Katzen, beruhigend.

Behauptung: Katzen landen immer auf den Beinen

Teilweise stimmt. Katzen haben einen speziellen Reflex, der es ihnen ermöglicht, ihren Körper in freiem Fall um die Achse zu drehen - zunächst den vorderen Teil, dann die Hinterbeine. Der Rechtsreflex sorgt dafür, dass sie auf den Beinen landen. Die Katze kann sich in weniger als einer halben Sekunde aus einer Rückenlage drehen. Der Schwanz dient als Gegengewicht, um die Position zu stabilisieren. Dann streckt die Katze ihre Pfoten aus, um die Körperoberfläche zu vergrößern und den Luftwiderstand zu erhöhen, um ihre Geschwindigkeit zu verringern.

Ihre flexiblen Gelenke helfen auch, den Aufprall abzufedern. Allerdings können Katzen bei einem Fall aus zwei bis drei Metern immer noch schwer verletzt werden, da sie möglicherweise nicht genug Zeit haben, um die Drehung zu vollenden und auf den Beinen zu landen.

Behauptung: Hunde und Katzen verstehen sich nicht

Stimmt, wörtlich. Sie verwenden unterschiedliche Körpersprachen. Beispielsweise drückt ein wedelnder Hundeschwanz in der Regel Freude aus, während eine Katze diese Geste verwendet, um einen Angriff anzudrohen. Ein zufriedenes Schnurren einer Katze kann von einem Hund als aggressives Knurren interpretiert werden. Das freudige Bellen eines Hundes kann von einer Katze als Drohung wahrgenommen werden. Dennoch können sich diese Tiere aneinander gewöhnen, wenn sie im selben Haushalt leben, wie Menschen, die zusammenziehen.

Behauptung: Katzen haben Angst vor Wasser

Falsch. Während einige Katzen Wasser nicht mögen, genießen andere es. Es hängt von der Persönlichkeit und den Erfahrungen des einzelnen Katers ab. Einige Rassen wie der Maine Coon sind bekannt dafür, dass sie Wasser mögen.

Nicht ganz richtig. Der idiomatische "Katzenwäsche" ist bei Menschen kurz und beinhaltet die Verwendung von so wenig Wasser wie möglich - weil unsere feline Freunde sich auch gerne ohne Vollbad reinigen. Die meisten Hauskatzen sind tatsächlich wasserscheu. Der Grund dafür ist vermutlich, dass sie mit nassem Fell weniger agil sind und Fluchtreflexe unwirksam werden, wie das Tiermedizin-Portal erklärt. Además, ihre Vorfahren waren Wüstenbewohner, sodass Wasser für sie ein fremdes Element ist.

Allerdings gibt es auch Katzen-Schwimmenthusiasten: Die Fischkatze Südasiens lebt in Feuchtgebieten, und die Van-Katze ist sogar als die türkische Schwimmkatze bekannt, weil sie das Fischen und Plantschen genießt.

Es kann auch gut zwischen einer Katze und einem Hund laufen.

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