Für die Tonne - Das Geschenk ist geöffnet, was nun? So können Verbraucher Weihnachtsmüll reduzieren
In der Adventszeit stapelten sich wieder Versandkartons in der Wohnung. Schließlich werden Weihnachtsgeschenke oft online bestellt, was bedeutet, dass viele Verpackungen aus Altpapier und Plastik bestehen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch schädlich für die Umwelt.
Das Umweltbundesamt (UBA) warnt auf seiner Website davor, dass der Verpackungsverbrauch um Weihnachten herum aufgrund der Zunahme des Versandhandels und kleinerer Produktverpackungen zunehmen wird. Viele Geschenke können online bestellt und einzeln in Einwegversandverpackungen geliefert werden. Laut UBA haben deutsche Haushalte allein im Jahr 2020 18,8 Millionen Tonnen Verpackungsmüll eingesammelt. An Feiertagen herrscht besonders viel Betrieb – Experten schätzen, dass es 20 bis 30 Prozent mehr sind als an anderen Tagen.
Tchibo und Otto testen Mehrwegtaschen
Eine weitere Option ist eine wiederverwendbare Versandtasche. Das testen unter anderem Handelskonzerne und der Kaffeeröster Tchibo. Verbraucher können Geschenke für ihre Familien online bestellen und diese in wiederverwendbaren Beuteln liefern lassen, die zu 70 % aus recyceltem Kunststoff bestehen. Diese Informationen werden dann an das Unternehmen zurückgesendet, auch wenn Sie die gesamte Bestellung behalten möchten.
Laut Tchibo können Sie die leere Tüte in den Briefkasten werfen oder in einer Filiale abgeben. Für den Verbraucher entstehen keine zusätzlichen Kosten. Doch werden die Kunden die Tüten tatsächlich zurückgeben? Ein Tchibo-Sprecher sagte, die Rücklaufquoten für die beiden ersten Projekte lagen bei 81 % bzw. 75 %, obwohl es derzeit kein Pfand- oder sonstiges Anreizsystem gebe.
Auch der Versandhändler Otto hat wiederverwendbare Versandtaschen getestet – mit positivem Ergebnis. Ein Sprecher sagte, die Menschen seien gerne bereit, leere Verpackungen zurückzubringen und ein Pfand zu zahlen, das ihnen bei der Rückgabe zurückerstattet werde. „Unsere Testrücklaufquote liegt bei 74 Prozent.“
Allerdings können Kunden dort Mehrwegverpackungen nur an Logistikunternehmen übergeben. „Wenn Mehrwegverpackungen regelmäßig eingesetzt werden, wäre das Ziel sicherlich, die Recyclingquoten zu erhöhen, sodass der Einsatz auch ökologisch sinnvoll ist“, sagte der Sprecher. Darüber hinaus müssen noch IT-Herausforderungen bewältigt werden, beispielsweise die Integration der Möglichkeit von Mehrwegverpackungen in den Bestellprozess. Leider ist dies nicht einfach zu erreichen.
Umweltbundesamt empfiehlt Mehrwegverpackungen
Bei Tchibo sind noch einige Prozesse im Gange. Beispielsweise ist die Klebebelastung von Etiketten sehr unterschiedlich. „Das Entfernen des Rücksendeetiketts dauert länger als erwartet. Es bleiben Kleberückstände zurück“, sagte ein Sprecher. „Selbstverständlich werden die Tüten weiterhin verwendet. Mittlerweile verwenden wir andere Klebstoffe.“ Wie viele Wege die wiederverwendbaren Tüten letztendlich recycelt werden müssen, ist noch nicht sicher. Wir befinden uns noch in der Testphase.
Die vollständige Einführung wiederverwendbarer Versandtaschen ist ungewiss. Auch die Stadtverwaltung von Buenos Aires gab Empfehlungen, um die Müllüberflutung während der Feiertage zu reduzieren: „Online-Shopping an sich verursacht nicht zwangsläufig mehr Umweltverschmutzung“, sagte ein Sprecher. Was und wie viel Sie kaufen, ist wichtiger als wo und wie Sie es kaufen. So behalten Kunden die Langlebigkeit des Produkts im Blick.
Auch Geschenkpapier verhindert Abfall. „In der Weihnachtszeit werden die meisten Geschenke extra in Geschenkpapier oder andere Einweg-Geschenkverpackungen verpackt“, sagte der Sprecher. Stattdessen können Mehrwegverpackungen verwendet werden.
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Quelle: www.stern.de