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Das französische Parlament fordert strengere Einwanderungsgesetze

Frankreich will ein neues Gesetz, das die Einwanderung weiter einschränkt, aber auch die Integration verbessert. Kritik kam sowohl von links als auch von rechts. Der Text wurde nun genehmigt.

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Mehrere linke Abgeordnete aus dem Lager von Präsident Macron hatten im Vorfeld der Abstimmung angekündigt, gegen den Text zu stimmen. Foto.aussiedlerbote.de

Migration - Das französische Parlament fordert strengere Einwanderungsgesetze

In einem schockierenden Schritt bringt die französische Regierung eine strengere Fassung ihres umstrittenen Einwanderungsgesetzes durch das Parlament. Sowohl der Senat als auch die Nationalversammlung stimmten einem Kompromisstext zu. Der Gesetzesvorschlag wurde daher verabschiedet.

Während die zentristische Regierung unter Präsident Emmanuel Macron kürzlich von den Konservativen gebilligt wurde, muss sie sich angesichts von Zugeständnissen bei den Bürgerrechten Sorgen um den Zusammenhalt des eigenen Lagers machen.

Gesetzestexte sind deutlich restriktiver

Durch das Projekt hofft die Regierung, die Einwanderung besser kontrollieren und die Integration verbessern zu können. Der nun verabschiedete Gesetzestext ist deutlich strenger als ursprünglich vorgesehen. Reguläre Zuwanderer können bestimmte Sozialleistungen wie Wohngeld oder Familienbeihilfen erst später als bisher in Anspruch nehmen.

Das Parlament wird über jährliche Einwanderungsquoten diskutieren. Darüber hinaus wird der unter dem sozialistischen Präsidenten François Hollande abgeschaffte Straftatbestand des illegalen Aufenthalts wieder eingeführt. Auch Doppelstaatler, die Straftaten gegen Polizeibeamte begehen, sollen ihre französische Staatsbürgerschaft verlieren.

Eine der Kernmaßnahmen des Regierungsprogramms besteht darin, dass Einwanderer, die bisher über keine Aufenthaltsdokumente verfügten und in Branchen mit Personalmangel arbeiten, eine befristete Aufenthaltserlaubnis erhalten sollen, allerdings ist die Form ebenfalls stark eingeschränkt.

Einen Kompromiss finden

Die zentristische Regierung suchte in einem Ausschuss nach einem Kompromiss, nachdem der linke Block, die konservativen Republikaner und die rechte National Alliance den Gesetzestext letzte Woche vor einer Plenardebatte in der Nationalversammlung abgelehnt hatten. Um die Zustimmung der Konservativen zu gewinnen, machte sie ihnen erhebliche Zugeständnisse.

Der Widerstand kam damals auch aus den eigenen Reihen. Medienberichten zufolge erwägen mehrere Minister des linken Regierungsflügels einen Rücktritt. Mehrere Abgeordnete der linken Seite des Macron-Lagers hatten vor der Abstimmung angekündigt, gegen den Text zu stimmen.

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Quelle: www.stern.de

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