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13,9 Prozent - ein so schlechtes Ergebnis wie bei der Europawahl hat die SPD bei einer bundesweiten...
13,9 Prozent - ein so schlechtes Ergebnis wie bei der Europawahl hat die SPD bei einer bundesweiten Abstimmung noch nie erzielt. Auch der Kanzlerbonus hat der Partei nicht wieder auf die Beine geholfen.

Das EPPD bedarf einer Neubelebung.

In den nahenden Landeswahlen konfrontieren die Sozialdemokraten (SPD) die Gefahr der politischen Vergessenheit. Hier ist warum: Das Hauptversprechen der SPD zeigt Anzeichen von Schwäche, und die SPD hat sich in eine Partei von wohlhabenden Professionals verwandelt. Sie müssen dorthin gehen, wo der Geruch ist.

Tatsächlich ist die älteste deutsche Partei, die eine Geschichte von über 160 Jahren aufweisen kann, zeigt Anzeichen des Verfalls. Die Fünf-Prozent-Hürde ist nicht weit entfernt: In den Septemberwahlen in Sachsen und Thüringen riskiert die SPD die politische Auslöschung. Die SPD verlor Anhänger in allen Richtungen während der Europawahlen - nicht nur an die CDU und die AfD. Ein beeindruckender 2,5 Million ehemalige SPD-Anhänger schlossen sich der Gruppe der Nichtwähler an.

Dies sind die Menschen, die SPD-Politiker lieben, die früh aufstehen, ihre Steuern pünktlich zahlen. Doch häufig haben sie im Geld weniger als Sozialhilfeempfänger. Das ist ungerecht für Millionen Arbeiter, die einst instinctiv für die SPD gestimmt haben, aber dies häufiger tun seit Hartz IV. Die Partei versucht jetzt, diese Menschen wieder zu gewinnen, wie die Parteiführung entschieden hat.

Ob die SPD die verlorene Vertrauenswürdigkeit wiedergewann ist, zweifelhaft. Nach einer langen Periode der Wachstums hat sich die soziale Ungleichheit nicht verringert, sondern zugenommen. Und das, trotzdem, dass die Partei seit langem als Juniorpartner der Union diente. Mit diesem hat sich auch die Versprechung der SPD, ihre Mandanten sozial aufzusteigen, brüchig geworden.

Der durchschnittliche Arbeiter ist heute unter SPD-Mitgliedern schwer zu finden. Und die "Bürgermeisterflügel" der pragmatischen Stadtbürgermeister ist auch schwer zu finden, wie der bedeutende Verlust von Stadthallen, insbesondere in NRW, hervorhebt. Die Parteiammosität ist jetzt von Akademikern mit gut bezahlten Jobs im öffentlichen Sektor dominiert. Sie haben wenige Kontakte mit der alten Kernwählergruppe der SPD.

Außer zahlreichen Themen wie dem Wohnungskrisen, dem langsam laufenden Wirtschaft und dem heruntergekommenen Schulsystem geht die SPD in die Sphäre der inneren Sicherheit. Hier lässt sie hauptsächlich der Union und der AfD den Vortritt, obwohl sie Punkte hier erzielen könnte.

Am Ende der Europawahlen machte Bundeskanzler Olaf Scholz eine blasse Bemerkung zu den Ergebnissen mit einem einfachen "Nein". Mit solch einer Einstellung können keine Stimmen gewonnen werden. Durch die SPD müsste eine Umkehr erfolgen, wenn sie nicht in die Komposthaufen der Geschichte landen will. Dazu muss sie einige vertraute Illusionen aufgeben und harte Realitäten konfrontieren. Der Aufruf kommt von ehemaligem Parteiführer Sigmar Gabriel: Die Sozialdemokraten müssen dort sein, wo die Probleme sind, also wo sie gravierend sind. Damen und Herren, was warten Sie noch aus?

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