Das Bundesinnenministerium will den Schutz vor Waffen und Messer verbessern
Im Anschluss an eine Reihe von Messerattacken in den vergangenen Monaten haben Forderungen nach einer Verschärfung der Waffengesetze an Lautstärke gewonnen. Inneresministerin Nancy Faeser (SPD) hatte bereits im Frühjahr eine generelle Verbot des Mitführens von Messern im öffentlichen Verkehr gefordert.
Der Bundesrat verlangte in der Mitte Juni eine Verschärfung der Regelungen. Die Länder forderten ein generelles Verbot von Springmessern und ein Verbot des Mitführens von Festmessern mit einer Klingenlänge von mehr als sechs Zentimetern - derzeit sind diese nur bei einer Länge von mehr als zwölf Zentimetern verboten.
Faeser begrüßte die entsprechenden Forderungen der Länder. Wie eine Ministeriumssprecherin der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag mitteilte, sind mehrere Anträge der Länder an die Bundesregierung enthalten. "Diese Initiative wird im Gesetzgebungsprozess von der Bundesregierung geprüft."
Allerdings ist unklar, wie schnell Veränderungen eintreten werden. Die vorgeschlagenen Regelungen zur Waffengesetzgebung erfordern eine interne Regierungsprüfung, die noch nicht abgeschlossen ist, wie eine AFP-Sprecherin mitteilte. Daher "können keine weiteren Aussagen zur Zeit gemacht werden". Der Bundesrat hatte bereits kritisiert, dass ein von dem Bundesministerium angekündigtes Gesetzesentwurf zur Waffengesetzgebung seit über einem Jahr in der intergouvernmentalen Konsultation ist.
Die Grünen im Bundestag forderten ebenfalls, dass "die lange überfällige Reform der Waffengesetzgebung" angegangen wird. Die Parlamentarische Geschäftsführerin Irene Mihalic sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass sie auch die Idee der Polizeiunion "grundsätzlich sehr gut" findet, Anreize für die freiwillige Abgabe von gefährlichen Messern zu schaffen.
Der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke hatte am Dienstag eine Amnestie für die Abgabe von Schneidwerkzeugen gefordert. Er schlug auch einen "Verschrottungsbonus" vor, bei dem beispielsweisethose, die ein verbotenes Butterfly-Messer abgeben, ein Jahr lang den Streaming-Dienst Netflix nutzen können.
"Es muss nicht das Netflix-Abo sein, aber ein kleiner Anreiz kann mehr Menschen dazu motivieren, ihre Waffen abzugeben", sagte Mihalic. "Das macht Deutschland ein bisschen sicherer."
In Deutschland ist die Beschaffung und der Besitz bestimmter Messer wie Butterfly-Messer bereits verboten. Ein Verstoß kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden. Laut dem Innenministerium dürfen Messer mit einer einhändig öffnungsfähigen Klinge, sogenannte Einhänder, sowie Festmesser mit einer Klingenlänge von mehr als zwölf Zentimetern nicht außerhalb des eigenen Hauses oder Grundstücks mitgeführt werden. Verstöße können mit einer Geldstrafe geahndet werden.
Die Forderungen des Bundesrats zur Verschärfung der Messerregelungen enthielten auch ein Verbot des Mitführens von Festmessern mit einer Klingenlänge von mehr als sechs Zentimetern im öffentlichen Verkehr, was den Initiativen der Bundesregierung in Deutschland entspricht. Die vorgeschlagenen Waffengesetzreformen, einschließlich des potentiellen Verbots bestimmter Messer, zielen darauf ab, Deutschland sicherer zu machen, wie von der Parlamentarischen Geschäftsführerin Irene Mihalic angegeben.