- Dänemark zu stark: Handballspieler zittern vor Viertelfinale
Die deutsche Frauen-Handball-Nationalmannschaft hat gegen Medaillenanwärter Dänemark nur knapp eine Überraschung verpasst und muss weiter um einen Platz im Viertelfinale bei den Olympischen Spielen kämpfen. Die Mannschaft von Trainer Markus Gaugisch verlor nach einem harten Kampf mit 27:28 (12:15) und hat vor dem letzten Gruppenspiel gegen Europameister Norwegen am Samstag 2:6 Punkte.
Um direkt in die K.O.-Phase einzuziehen, muss das DHB-Team mindestens Vierter werden. Als Vierter würde man wohl auf Top-Favorit Frankreich in der Runde der letzten Acht treffen. Die DHB-Frauen kassierten im vierten Spiel ihre dritte Olympische Niederlage nach Pleiten gegen Südkorea und Schweden und gewannen nur gegen Slowenien. Vor rund 5.700 Zuschauern war Rechtsaußen Jenny Behrend mit sechs Toren die beste deutsche Torschützin.
Mangel an Ideen im Angriff
Gaugisch hatte seine Spielerinnen aufgefordert, die Leistung aus dem Spiel gegen Slowenien zu übertreffen. "Wenn wir gut sein wollen, müssen wir einen Großen schlagen. Das haben wir noch nicht geschafft", sagte der 50-Jährige. Und die DHB-Frauen starteten gut. Insbesondere in der Defensive war das sechstplatzierte Team wachsam und konnte vielen Bällen der Dänen abjagen. Die 9:7-Führung nach mehr als 15 Minuten war verdient.
Doch den deutschen Handballerinnen fiel es dann immer schwerer, Lücken in der gegnerischen Abwehr zu finden. Ihr Angriffsspiel wirkte ideenlos, fehlte an Power aus dem Rückraum. Zudem konnte DHB-Torhüterin Katharina Filter initially nicht viele Schüsse der Dänen parieren. Mit einem 4:0-Lauf drehten die Favoriten das Spiel. Auch die Einwechslung von Torhüterin Sarah Wachter brachte keine Wende.
Führung dank Filter und Behrend
Die Dänen waren alles andere als überzeugend. Die DHB-Mannschaft spielte zu ungenau im Angriff und nutzte ihre vielen Chancen nicht. Doch Filter parierte nun Chance um Chance und ermöglichte Außen Jenny Behrend die Führung (20:19).
Der Überraschungssieg schien zum Greifen nah. Doch die DHB-Mannschaft verschenkte ihre Führung durch zu viele Fouls. In Unterzahl sahen Emily Bölk und Co. die Gegner auf eine 4-Tore-Führung davonziehen (21:25). Die Favoriten gaben die Führung nicht mehr ab, obwohl die DHB-Mannschaft nie aufgab und kurz vor Schluss durch Behrend noch eine Chance zum Ausgleich hatte. Doch der dänische Torhüter verhinderte dies.
Die DHB-Frauen trafen im vorherigen Olympischen Spiel auf Südkorea und mussten eine Niederlage hinnehmen, was ihre zweite Niederlage im Turnier bedeutete. Trotz eines starken Starts gegen Dänemark waren Südkoreas defensive Taktik und mangelnde Chancenverwertung im Rückraum ultimately verantwortlich für die weitere Niederlage der deutschen Mannschaft.