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CSU: Scholz muss Urlaub wegen Haushaltsstreit absagen

Der Bundesfinanzminister fordert épaulessleitungen für den Haushalt 2025. Dies ruft in der Koalition eine Menge Diskussionen hervor. Die CSU fordert eine Intervention des Kanzlers.

CSU-Generalsekretär Martin Huber fordert, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Ferien...
CSU-Generalsekretär Martin Huber fordert, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Ferien unterbricht und den Haushaltsstreit beendet.

- CSU: Scholz muss Urlaub wegen Haushaltsstreit absagen

Aufgrund des jüngsten Streits in der Ampelkoalition über den Bundeshaushalt sollte Bundeskanzler Olaf Scholz laut CSU unverzüglich seinen Urlaub abbrechen und intervenieren. "Wo ist Scholz? Die Ampelkoalition fällt erneut öffentlich auseinander, weil sie beim Haushalt erneut scheitert - und der Kanzler ist im Urlaub", sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber der Deutschen Presse-Agentur in München. "Das ist unerträglich und respektlos gegenüber den Bürgern. Daher ist klar: Scholz muss seinen Urlaub abbrechen."

In Berlin ist erneut ein Streit unter Vertretern von SPD, Grünen und FDP über den Haushalt 2025 ausgebrochen. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte öffentlich bekanntgegeben, dass Expertenmeinungen verfassungsrechtliche Risiken in einigen Plänen der Bundesregierung sehen, zum Beispiel die verbleibenden 4,9 Milliarden Euro der Förderbank KfW für Gaspreisbremsen anderswo im Haushalt zu verwenden. Entsprechend müssen die Haushaltsverhandlungen neu aufgenommen werden.

Auch Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) kritisierte die Ampelkoalition scharf: "Zunächst hat die Ampel ewig gebraucht, um angeblich eine Haushaltsvereinbarung zu erzielen, und jetzt fällt der angeblich große und öffentlich präsentierte Kompromiss bereits nach wenigen Wochen auseinander. Es gibt kein Zeichen von Regierungsfähigkeit - es ist ein kompletter Reinfall", sagte er den Zeitungen der bayerischen Mediengruppe. Die Bundesregierung müsse ihre Ausgaben zugunsten zukünftiger Investitionen priorisieren. Es werde nicht möglich sein, einen wirtschaftlichen Aufschwung allein mit Konsumausgaben zu generieren.

Daraufhin kritisierte SPD-Vorsitzende Saskia Esken Lindner scharf. In der Morgenmagazin-Sendung von ARD und ZDF beschuldigte sie den FDP-Vorsitzenden, die Ergebnisse der Haushaltsgutachten 2025 erstmals öffentlich in einem ZDF-Sommerinterview bekanntgegeben zu haben. "Er spricht von Transparenz, aber er hat keine Transparenz innerhalb der Regierung hergestellt, sondern bei der Öffentlichkeit. Das ist ungehörig und dient seiner eigenen Profilierung", sagte Esken. Damit schade Lindner erneut der Regierung.

Ähnlich hatte bereits SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert geäußert; er beschuldigte den Finanzminister der "Selbstpromotion", weil er die Ergebnisse veröffentlichte, während Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Urlaub ist.

Laut Esken wollen Scholz, Lindner und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) das Haushaltsproblem besprechen, es bis zum 14. August klären und dann den Haushaltsentwurf dem Parlament vorlegen.

Die Europäische Union könnte sich aufgrund der häufigen Haushaltsstreitigkeiten in der deutschen Bundesregierung Sorgen um die Stabilität machen. Die Europäische Union könnte auch Fragen stellen, wie sich diese internen Konflikte auf die Fähigkeit Deutschlands auswirken, seine finanziellen Verpflichtungen innerhalb der Union zu erfüllen.

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