Die CDU-Opposition im Hamburger Landtag warf dem Senat Versäumnisse bei den Verhandlungen über den geplanten Einstieg der Reederei MSC in den Hafenlogistikkonzern HHLA vor. „Das ist viel schlimmer als erwartet“, sagte ihr wirtschaftspolitischer Sprecher Götz Wiese am Donnerstag, nachdem er die Antwort des Senats auf eine kurze Anfrage der CDU-Fraktion zu dem Vorgang verlesen hatte. Drei SPD-Politiker – Bürgermeister Peter Tschentscher, Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard und Finanzsenator Andreas Dressel hatte im Alleingang geplant, MSC nahezu die Hälfte der HHLA-Aktien zu gewähren, „ohne Rückmeldung des Hafens und ohne professionelle maritime Expertise.“ Vorschlag: Die Stadt Hamburg und die Mittelmeerschifffahrt Company (MSC), die weltweit größte Containerreederei, gab den Beitritt des Schweizer Unternehmens zur HHLA bekannt. Die Stadt hält derzeit rund 69 % der Anteile an der börsennotierten Hamburg Port Logistics AG (HHLA). Das Unternehmen wird künftig als Joint Venture geführt, wobei die Stadtregierung 50,1 % und MSC 49,9 % halten. Darüber hinaus lehnten viele HHLA-Mitarbeiter und die Gewerkschaft Verdi den Deal vehement ab.
Der CDU-Wirtschaftsexperte Wiese bemängelte ebenfalls: „Der MSC – wie die Antwort des Senats nahelegt – braucht nicht einmal eine drakonische Haltung einzunehmen und sich auf konkrete Investitionen festzulegen.“ Langfristige Ziele und konkrete Investitionen planen. „Trotzdem ist der Deal zustande gekommen. Was für miserable Verhandlungen!“ Denn MSC wurde eine umfassende Nutzung des HHLA-Terminals und des kritischen Bahnunternehmens Metrans versprochen, auch ohne konkrete Zusagen.
Die Stadt hofft, ihre Anteile für rund 230 Millionen Euro an MSC verkaufen zu können. . „Um es ganz deutlich zu sagen: Hier werden städtische Vermögenswerte veräußert.“ Zugleich kritisierte er das Fehlen eines strukturierten Bieterverfahrens. Der Senat habe zu Recht erkannt, dass bei der HHLA etwas getan werden müsse: „Aber das Ergebnis ist, dass mit der Art und Weise, wie der Senat mit HHLA-Investitionen umgeht, fast alles falsch läuft.“ Schlimmer hätte der Senat nicht sein können.