China beschuldigt Deutschland von "antichinesischer Manipulation"
Die deutsche Regierung beschuldigt China, hinter einem Cyberangriff auf eine Bundesbehörde zu stecken. Berlin hat den chinesischen Botschafter einbestellt. Peking ist nun empört. Deutschland solle die "Kalten-Krieg-Mentalität" ablegen.
China hat die Vorwürfe der deutschen Regierung zurückgewiesen. "Wir weisen diese gezielte antichinesische politische Manipulation entschieden zurück", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Seit geraumer Zeit verbreiteten bestimmte Politiker und Medien im Westen immer wieder unbegründete oder sogar gezielt fabrizierte Informationen. China habe sich immer gegen Cyberangriffe jeder Art gestellt, sagte der Sprecher. Das Land sei selbst eines der Hauptopfer solcher Angriffe. Deutschland solle eine "verantwortungsvolle Haltung" einnehmen und die "Kalten-Krieg-Mentalität" ablegen.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amts hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass China hinter einem schweren Cyberangriff auf die Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) Ende 2021 stecke. Wegen dieser Feststellungen wurde der chinesische Botschafter einbestellt. Die deutsche Regierung verurteilt den Cyberangriff auf das Schärfste. Das BKG liefert aktuelle amtliche Geodaten für das gesamte Bundesgebiet und kombiniert diese mit eigenen und Daten der Bundesländer und Dritter. Die Daten und Bilder werden auch von Unternehmen der Sicherheitsbranche genutzt. Ob die Cyberspione gezielt nach Informationen für diese Nutzergruppe suchten, die den Angriff möglicherweise längere Zeit unbemerkt blieb, ist nicht bekannt.
Die Kommission im Auswärtigen Amt hat China die Beteiligung am Cyberangriff auf das BKG mitgeteilt. Das chinesische Außenministerium bestreitet jedoch diese Vorwürfe und fordert Deutschland auf, seine "Kalten-Krieg-Mentalität" abzulegen.