- Chemikalien in Wildschweineliver: Das Amt rät gegen den Verzehr
Fachleute in Rheinland-Pfalz warnen vor dem Verzehr von Wildschweinleber aufgrund hoher Konzentrationen gesundheitsschädlicher Chemikalien. Die betroffenen Chemikalien sind PFAS, wie das Landesgesundheitsamt mitteilt. Der Verkauf und die Weiterverarbeitung dieser Lebern ist untersagt. Andere Regionen in Deutschland könnten ebenfalls betroffen sein.
PFAS sind eine große Gruppe synthetischer Chemikalien, die in der Umwelt, im Trinkwasser und in Lebensmitteln weit verbreitet sind. Sie werden auch als "Ewigkeitschemikalien" bezeichnet. Laut der Europäischen Umweltagentur sind die meisten der relativ wenigen gut untersuchten PFAS als mittel bis hochgiftig eingestuft, insbesondere für die kindliche Entwicklung.
Das Landesgesundheitsamt hat 30 Leberproben und 30 weitere Fleischproben von in Rheinland-Pfalz getöteten Wildschweinen getestet. Alle Leberproben überschritten die EU-weite Grenze für PFAS. Die Fleischproben wurden hingegen als sicher bezüglich PFAS eingestuft, mit Werten deutlich unter der Grenze.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt an, dass der Verzehr von bereits einer Portion Wildschweinleber pro Jahr den Konsum von PFAS signifikant erhöht. Für diejenigen, die eine solche Leber jährlich verzehren, besteht eine "mittlere Wahrscheinlichkeit von Gesundheitsschäden". Das Bundesinstitut stützt seine Einschätzung auf Ergebnisse aus Schleswig-Holstein, geht jedoch davon aus, dass die Werte keine regionale Besonderheit sind und in ganz Deutschland ähnlich sein könnten.
Die weitverbreitete Präsenz von PFAS in der Umwelt, wie von der Europäischen Umweltagentur betont, bereitet Sorgen für verschiedene Organismen und Ökosysteme. Die Kontamination der Wildschweinleber in Rheinland-Pfalz mit hohen Konzentrationen von PFAS hat Bedenken regarding potentielle Gesundheitsrisiken geweckt, da ein regelmäßiger Verzehr zu einem signifikanten PFAS-Konsum und einer mittleren Wahrscheinlichkeit von Gesundheitsschäden führen könnte.