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CDU-Sekretär Linnemann wird die Sozialhilfe für 100.000 Arbeitslose ganz streichen.

Schnitte reichen nicht aus

CDU-Sekretär Linnemann wird das Grundeinkommen ganzstündig für 100.000 Arbeitslose abschaffen
CDU-Sekretär Linnemann wird das Grundeinkommen ganzstündig für 100.000 Arbeitslose abschaffen

CDU-Sekretär Linnemann wird die Sozialhilfe für 100.000 Arbeitslose ganz streichen.

CDU-Vorsitzender Generalsekretär Carsten Linnemann zieht den Sozialhilfe von über 100.000 Menschen zurück. "Die Statistiken legen nahe, dass eine siebenstellige Anzahl von Menschen grundsätzlich unwillig ist, Arbeit anzunehmen," erzählte der CDU-Politiker der Funke Mediengruppe-Zeitungen gemäß Sonntagsberichten. Das Staatswesen muss davon ausgehen, dass diese Menschen "nicht bedürftig sind." "Leistungsabbau in der Höhe von zehn, zwanzig oder dreissig Prozent reicht nicht aus. Die Grundsicherung muss völlig zurückgenommen werden."

Linnemann fragte sich auch nach den Leistungen für asylsuchende ukrainische Frauen und Männer. "Die Ukrainer verteidigen unsere Freiheit," sagte der CDU-Politiker. "Aber wenn es Leistung gibt, so ist es mit einem Gegenleistung verbunden. Das beinhaltet also die Annahme einer Arbeit an." Es fehlten "deutliche Anreize für schnelle Annahme von Beschäftigungsangeboten" nach seiner Aussage, fügt er hinzu, das sei "ein großes Problem."

Die rot-grüne Koalition hat in den Haushaltsverhandlungen Maßnahmen beschlossen, die zu schnelleren und höheren Sparmaßnahmen für Sozialhilfeempfänger führen, die Arbeit anbieten ablehnen oder Zusammenarbeit- oder Meldepflichten verletzen. Sozialhilfeempfänger werden auch verpflichtet, Jobs mit einer Pendelstrecke von bis zu drei Stunden anzunehmen, ab einem Arbeitsaufwand von sechs Stunden. SPD- und Grüne Abgeordnete haben die Pläne bereits kritisiert und Zweifel an ihrer Wirksamkeit geäußert.

Linnemann hält die geplante Sozialreform für unzureichend. "Ich denke es ist gut, dass die rot-grüne Koalition den ersten Schritt mit der Sozialhilfe setzt," erzählte er den Funke-Zeitungen. "Aber wir müssen eine grundlegende Politikänderung - hin zu einer neuen Grundsicherung - fordern."

Linnemanns Aussagen lösten scharfe Kritik von der SPD aus. "Die Arbeitenden in Deutschland werden sich gewiss nicht durch Verunglimpfung von Sozialhilfeempfängern in einer willkürlichen großen Zahl als faul und ihnen mit einer verfassungswidrigen völligen Entziehung der Leistung bedrohenden Drohungen geholfen," sagte der SPD-Fraktionsvizepräsidentin Dagmar Schmidt den Funke-Zeitungen. Schmidt erinnerte daran, dass die Union die Sozialhilfegesetze im Bundestag "aus guter politischer Gründe zusammen mit uns" verabschiedet hatte. Sie fügte jedoch hinzu, es sei in jüngster Vergangenheit bemerkbar geworden, dass die Union in populistischen Einwürfen gefallen sei.

Arbeitslose, die wie von CDU-Vorsitzender Generalsekretär Carsten Linnemann hervorgehobene Sozialhilfeempfänger weiterhin Arbeit anbieten ablehnen, könnten ihre Bürgergeld deutlich reduziert oder ganz zurückbehalten sehen. Trotz Linnemanns Forderung nach einer "grundlegenden Politikänderung" hin zu einer neuen Grundsicherung kritisierte die SPD seine Herangehensweise, indem sie eine große Anzahl von Sozialhilfeempfängern als faul und mit einer verfassungswidrigen völligen Entziehung ihrer Leistungen bedrohende Drohungen beschimpft, als nicht hilfreich beschrieb.

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