Captain Popp tritt mit einem emotionalen Abschied zurück.
Die deutsche Frauenfußballnationalmannschaft verabschiedet sich von einer legendären Figur: Alexandra Popp hängt ihre Nationalmannschaftsschuhe an den Nagel. Nach 144 Spielen im deutschen Nationalteam und fünf Jahren als Kapitän verkündete sie ihren Rücktritt mit Tränen in den Augen. Ihr Abschiedsspiel findet in ihrer Heimatstadt statt.
Deutschlands führende weibliche Fußballerin tritt vom DFB zurück: Alexandra Popp legt ihr Amt beim Deutschen Fußball-Bund nieder. "Nach reiflicher Überlegung und vielen Tränen habe ich mich schweren Herzens entschieden, meine Nationalteamkarriere zu beenden. Die Flamme, die vor 18 Jahren in mir entfacht wurde und jedes Jahr stärker brannte, ist nun fast erloschen", schrieb sie auf Instagram. Neucoach Christian Wueck muss nun eine neue Kapitänin auswählen.
Das erste Spiel unter seiner Leitung findet am 25. Oktober im Wembley-Stadion gegen England statt. Am 28. Oktober wird Popp zum letzten Mal das deutsche Trikot tragen - in ihrer Heimatstadt Duisburg, wo auch ihr internationales Debüt stattfand.
"Alex Popp war fast zwei Jahrzehnte das Gesicht der Frauennationalmannschaft. Sie war eine Schlüsselfigur, die auf und neben dem Platz mit ihrer Einstellung, Mentalität, Persönlichkeit und natürlich ihren fußballerischen Fähigkeiten führte. Andere werden nun in diese Lücke treten und Führungsrollen übernehmen", sagte Wueck in einer DFB-Erklärung. "Ich hätte gerne mit ihr in der Nationalmannschaft gearbeitet, aber ich wusste schon früh nach den Olympischen Spielen, wohin ihre Gedanken gingen. Sie hinterlässt große Fußabdrücke in der Nationalmannschaft und verdient größten Respekt dafür."
Körper als "Zeitbombe" tickend
Popp wird vorerst ihre Fußballkarriere bei ihrem Klub, dem VfL Wolfsburg, fortsetzen. Ihr Vertrag läuft am 30. Juni 2025 aus. Allerdings bleibt ihre Zukunft im Fußball nach dieser Saison ungewiss. Popp hat im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Verletzungen erlitten.
"Ich wollte diese lebensverändernde Entscheidung immer aus meinem eigenen Herzen treffen. weder mein Körper, der wie eine tickende Zeitbombe ist, noch jemand anderes sollte diese Entscheidung für mich treffen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, bevor das Feuer ganz erlischt, denn dann wäre es zu spät."
Die 33-jährige Popp gewann bei den letzten Olympischen Spielen Bronze mit dem deutschen Team, ihr größter Erfolg war der Goldgewinn 2016. Sie war auch 2022 Vize-Europameisterin. In 144 Länderspielen erzielte sie 67 Tore und führte das deutsche Team seit 2019 als Kapitänin. Ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft gab sie am 17. Februar 2010 gegen Nordkorea, aber ihre DFB-Karriere begann sogar vor ihrem ersten internationalen Spiel. Sie gewann den Europameistertitel mit der U17-Mannschaft und den Weltmeistertitel mit der U20-Mannschaft in ihrem eigenen Land, wurde Toptorschützin und beste Spielerin.
Serie von Abgängen aus der deutschen Mannschaft
Popps Entscheidung, die deutsche Mannschaft zu verlassen, war in letzter Zeit angedeutet worden. Deutschlands dreifache "Fußballerin des Jahres" ließ nach der Europameisterschaft 2022, der WM-Katastrophe 2023 und dem Olympiasieg offen, ob sie weiter für die Nationalmannschaft spielen würde. Bisher hatte sie immer entschieden, weiterzumachen, aber jetzt ist es vorbei. Torhüterin Merle Frohms und Abwehrspielerin Marina Hegering hatten bereits nach den Olympischen Spielen ihren Rücktritt aus der deutschen Mannschaft bekanntgegeben. Popp war die letzte remaininge Rio-Olympiasiegerin im Kader für Frankreich. Die Europameisterschaft in der Schweiz steht nächsten Sommer an.
Mit Alexandra Popps Abgang verliert die deutsche Nationalmannschaft ihre Ikone. Die vielseitige Spielerin wurde 2022 von "Kicker" zur "Persönlichkeit des Jahres" gekürt, die erste Frau, die diesen Award erhielt. Als sie die Nachricht hörte, fragte sie sich, "Was habe ich gemacht? Ich habe einfach nur Fußball gespielt und ich selbst gewesen. Es war immer wichtig für mich, authentisch zu bleiben, nicht so zu tun, als wäre ich jemand anderes, sondern ich selbst zu bleiben." Sie ist ausdrucksstark und setzt sich für die Interessen der Frauen im Fußball ein. Ihre Teamkolleginnen bewundern sie, Lena Oberdorf nannte sie vor der EM 2022 den "Anker der Mannschaft", und sie ist ein Idol für die Jugend.
Ihre Gegner fürchten ihre mentale Stärke, ihre nie aufgebende Einstellung, ihre Kopfballstärke, ihren Kampfgeist und ihre immense Präsenz. Als Popp kurz vor dem EM-Finale 2022 wegen einer Verletzung ausgewechselt werden musste, sagte Trainerin Martina Voss-Tecklenburg nach der verlorenen Partie gegen England, "Es hätte vielleicht etwas ausgelöst, wenn Poppi gespielt hätte."
Popp ist vor allem als Stürmerin bekannt, aber sie hat im Laufe ihrer Karriere verschiedene Positionen gespielt. Zunächst spielte sie in Wolfsburg Verteidigung, spielte aber kürzlich als defensive Mittelfeldspielerin für das Olympia-Team unter Interimstrainer Horst Hrubesch wegen der Abwesenheit von Lena Oberdorf. "Ich bin froh, als Stürmerin zu spielen", sagte sie kürzlich, doch sie dient weiterhin ihrem Team.
Popps erstes Turnier mit der Seniorenmannschaft war die 2011er Heim-WM, wo sie zusammen mit Ikonen wie Birgit Prinz und Inka Grings, Torhüterin Nadine Angerer und Co-Trainerin des DFB Saskia Bartusiak die jüngste Teilnehmerin war. Das Team scheiterte im Viertelfinale an Japan, die schließlich den Titel gewannen. Aufgewachsen unter diesen Champions, die die Frauenfußball-Herrschaft innehatten, wurde Popp von ihnen gefördert, bevor sie selbst zur Stern wurde. Sie teilte diese Erfahrung mit "Kicker", indem sie sagte, "Ich wurde quasi als die zweite Birgit Prinz in den Medien betrachtet, als ich 17 oder 18 war. Das ist nicht einfach. Meine Eltern haben mich auf dem Boden gehalten, und meine beste Freundin hat eine wichtige Rolle dabei gespielt, mich zu erden."
Aufgrund ihres Unglücks hatte Popp nie die Möglichkeit, sich als Europameisterin zu bezeichnen. Sie nahm erstmals an einem EM-Turnier im Jahr 2022 im Alter von 31 Jahren teil. Sie konnte aufgrund von Verletzungen nicht an den Turnieren 2013 und 2017 teilnehmen, spielte jedoch in vier Weltmeisterschaften, darunter als Kapitänin im Jahr 2019, und dem desaströsen Turnier 2023 in Australien, bei dem Deutschland in der Gruppenphase ausschied.
Nach den Euros 2022 war Popp sehr gefragt und trat in Shows wie "Wetten, dass ...?!" und der TV-Jahrgangsbilanz mit Markus Lanz auf. In ihrem Buch "Dann zeig ich's dir auf dem Platz" teilt sie ihre Erfahrungen aus dieser chaotischen Zeit sowie den scharfen Kontrast zum Verlust ihres Vaters, mit dem sie eine enge Bindung teilte. Ihr Vater verstarb kurz nach den Euros, und sie hatte zuvor ihr Reisebudget aufgegeben, um ihrer Familie zu helfen, als sie ihren Metzgerladen schließen und bankrott gehen mussten, Jahre zuvor. Diese Erfahrung beeinflusst die erfolgreiche Athletin immer noch und hindert sie daran, sich in überflüssigen Luxus zu verstricken.
Ist Gwinn bereit, Popp zu folgen?
Abseits des Platzes verfolgte Popp auch eine Karriere als Tierpflegerin neben ihrer Fußballausbildung. Ihre zukünftigen Pläne in diesem Beruf nach dem Ruhestand sind ungewiss. Wolfsburg ist jedoch daran interessiert, Popp in einer anderen Position zu behalten, wie Direktor Ralf Kellermann sagte: "Es wäre dumm, es nicht zu versuchen. Nach so vielen Jahren und dem Einfluss, den sie im Verein hatte, ist es entscheidend, Alexandra Popp zu behalten." Kellermann deutete auch an, dass Popp weiterhin spielen könnte: "Ich kann nicht ausschließen, dass sie uns bei dem Übergang helfen wird, den wir bis 2025 erleben werden."
Auch in der Nationalmannschaft findet ein Übergang statt, mit einem neuen Trainer und einem potenziellen neuen Kapitän. Christian Wück möchte einen frischen Start einleiten, und Popps Nachfolgerin als Kapitän könnte Gwinn sein, die 25-jährige, die die Rolle zeitweise übernahm und auch Verantwortung außerhalb des Platzes trägt sowie als Interviewpartnerin gesucht wird. Neben der rechten Außenstürmerin sind Oberdorf (derzeit wegen Kreuzband- und Seitenbandverletzung ausfällt), Klara Bühl, Jule Brand, Laura Freigang und Lea Schüller einige der beliebtesten Spielerinnen in der Nationalmannschaft. Sie haben unter Popps Führung gediehen, so wie sie es unter der vorherigen Generation tat.
Obwohl Alexandra Popp ihre Karriere in der deutschen Nationalmannschaft beendet hat, wird sie ihre Fußballkarriere bei VfL Wolfsburg bis 2025 fortsetzen. Das Frauenfußballteam wird ihre Führung und Errungenschaften wie den Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2016 und die Position als Kapitänin seit 2019 mit 67 Toren in 144 internationalen Spielen vermissen.
Nach dem Abschied von ihrer Nationalteamkarriere bleibt Popps Zukunft im Fußball jenseits der aktuellen Saison ungewiss. Ihre Abschiedsrede betonte ihren Körper als "Zeitbombe", die tickt, und betonte die Bedeutung, solche Entscheidungen aus ihrem eigenen Herzen zu treffen, bevor ihre Leidenschaft für das Spiel completely