Buschmann rechtfertigt den Umtausch des Zoo-Killers
Hat Deutschland sich von Putin herumschubsen lassen? Viele denken das nach der Freilassung des Mörders Vadim Krasikov im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit Russland. Sogar Justizminister Buschmann bezeichnet dies als "bittere Konzession", erklärt aber die Entscheidung.
Bundesjustizminister Marco Buschmann hat die Freilassung des sogenannten Tiergarten-Mörders Vadim Krasikov, die er im Rahmen des Gefangenenaustauschs mit Russland angeordnet hat, gerechtfertigt. "Das ist eine besonders bittere Konzession", sagte er und übernahm als Justizminister die Verantwortung. "Um 16 Menschen einen Neustart im Freiheiten zu ermöglichen, haben wir einen verurteilten Mörder nach Russland ausgewiesen."
Buschmann, als zuständiger Minister, hatte die Bundesgeneralstaatsanwaltschaft angewiesen, Krasikov freizulassen. Er war Ende 2021 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Berliner Landgericht hatte ihn schuldig gesprochen, im August 2019 einen Georgier im Tiergarten in Berlin erschossen zu haben. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Krasikov den Mord im Auftrag russischer Staatsbehörden begangen hatte.
Buschmann betonte, dass das deutsche Recht die Möglichkeit der Freilassung zur Auslieferung vorsieht. "Ich musste das große Interesse an der Vollstreckung der Strafe gegen die Freiheit von 16 Menschen abwägen, von denen einige nur wegen der Ausübung ihrer Meinungsfreiheit im Gefängnis waren", erklärte er. "Als Justizminister war der Grundsatz entscheidend: Im Zweifel für die Freiheit." Mit dem Gefangenenaustausch begann für 16 Menschen, die zuvor in Russland und Belarus inhaftiert waren, ein neues Leben in Freiheit, betonte Buschmann.
Unter ihnen ist der deutsche Staatsbürger Rico Krieger, der in Belarus mit der Todesstrafe bedroht war. "Sie waren alle Putins Gefangene - direkt oder indirekt." Sie standen einem ähnlichen Schicksal wie dem des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny gegenüber, der im Februar unter unklaren Umständen in einem Straflager starb. Insgesamt waren fünf deutsche Staatsbürger unter den Freigelassenen.
Obwohl die Freilassung des verurteilten Mörders Vadim Krasikov umstritten ist, wurden im Rahmen des Gefangenenaustauschs auch andere Gefangene, darunter der deutsche Staatsbürger Rico Krieger, der in Belarus mit der Todesstrafe bedroht war, freigelassen. Dieser Austausch hat dazu geführt, dass 16 Menschen ein neues Leben in Freiheit beginnen konnten, obwohl er von Justizminister Buschmann als "bittere Konzession" kritisiert wurde.