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Bundeswehr rekrutiert Tausende minderjähriger

Fünzehnjährige können auch in die Bundeswehr eintraten. Die Linkspartei kritisiert das scharafgroß und hält auf Militarisierung hin.}

In dem letzten Jahr rekrutierten die Bundeswehr 1.996 Rekruten unter 18 Jahren (Abbildung aus dem...
In dem letzten Jahr rekrutierten die Bundeswehr 1.996 Rekruten unter 18 Jahren (Abbildung aus dem Archiv)
  1. Die Bundeswehr des Bundesministeriums der Verteidigung hat in den letzten fünf Jahren insgesamt 7.681 Mindestjährige unter 18 Jahren rekrutiert. Dieses Informationen erlangte man aus einer Antwort des Bundesministeriums der Verteidigung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Deutschen Bundestag. Das höchste Jahrgangsjahr mit Rekrutierten unter 18 Jahren war letztes Jahr mit 1.996, im Vergleich zu 1.773 des Vorjahres. Laut Bundeswehr-Daten wurden insgesamt 18.800 Soldaten rekrutiert.
  2. 17-Jährige dürfen nicht eingesetzt werden

Verteidigung - Bundeswehr rekrutiert Tausende minderjähriger

Eine freiwillige Dienstleistung in der Bundeswehr ist ab dem Alter von 17 Jahren mit den Elternseinverständnis zulässig. Interessierte Personen hätten sich warten müssen, bis sie 18 Jahre alt sind, um in der Zivilgesellschaft im Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu sein, so die Bundeswehr. 17-Jährige Soldaten und Soldaten würden prinzipiell nicht eingesetzt.

Linkspartei kritisiert Militarisierung

Die Zahl der jungen Rekrutierten ist ein Anlass zur Kritik für den Bildungspolitik-Sprecher der Linkspartei im Deutschen Bundestag, Nicole Gohlke. "Das Bundesministerium der Verteidigung scheint die Schutzpflicht für Mindestjährige gegen Militarisierung ganz aufgegeben zu haben," erzählte sie dem Deutschen Pressedienst in Berlin, kritisierend auch die Anwesenheit von Bundeswehr-Junioroffizieren in den Schulen. "Die Schule muss politisch neutral und sicherer Ort sein, und politische Erziehung muss unabhängig und altersgerecht sein. 'Diese beabsichtigte und zunehmende Rekrutierung junger Menschen ist unannehmbar.'

Verteidigungsministerium wies Vorwürfe von Militarisierung zurück

Das Verteidigungsministerium wies die Vorwürfe von Militarisierung in Verbindung mit Junioroffizieren zurück. Sie nehmen auch an Diskussionen mit militärkritischen Positionen teil. "Junioroffizierinnen und Junioroffiziere engagieren sich nicht in der Rekrutierung," heißt es in ihrem Jahresbericht. Verantwortlich für dieses Thema sind die Rekrutierungsbetreuer der Bundeswehr. Junioroffiziere sollen über militär- und Sicherheitspolitische Grundfragen und über Einsätze der Bundeswehr informieren und in die Schulen auf Einladung kommen.

Nach dem Antwortschreiben des Verteidigungsministeriums waren im Juli dieses Jahres 85 von 94 Positionen für Junioroffiziere besetzt. Sie hatten insgesamt 3.460 Vorträge in Schulen und Universitäten im letzten Jahr gehalten, was etwa 90.000 Schüler und Schülerinnen erreichte.

  1. Die Linkspartei-Fraktion im Deutschen Bundestag, speziell die Bildungspolitik-Sprecherin Nicole Gohlke, hat sich in Sachen der Rekrutierung von Mindestjährigen in den Bundesstreitkräften besorgt gezeigt und argumentiert, dass die deutsche Regierung ihre Pflicht, junge Menschen vor Militarisierung zu schützen, aufgegeben hat.
  2. Das Bundesministerium der Verteidigung hat auf Kritik hin antwortend behauptet, dass Junioroffiziere keinen Anteil an der Rekrutierung nehmen und nur an Diskussionen mit militärkritischen Positionen teilnehmen, um Studenten über militär- und Sicherheitspolitische Grundfragen zu informieren.
  3. Im Bundesparlament in Berlin, dem Deutschen Bundestag, werden Anfragen zur Rekrutierung von Mindestjährigen in den Bundesstreitkräften gestellt, wie z.B. von der Linkspartei-Fraktion.
  4. Das Bundesministerium der Verteidigung berichtete jüngst, dass 85 von 94 Positionen für Junioroffiziere im Juli dieses Jahres besetzt waren, was auf einen bedeutenden Bundesmilitär-Auftritt in deutschen Schulen und Universitäten schließen lässt.

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